Photovoltaik in Indien: Installierte Leistung erreicht 3 Gigawatt; Mercom Capital rechnet 2015 mit Verdopplung des Zubaus
(Austin, Texas, U.S.) berichtet, dass die installierte Photovoltaik-Leistung in Indien die Drei-Gigawatt-Marke überschritten habe. Allein in diesem Jahr seien bereits Solarstrom-Anlagen mit 734 MW errichtet worden.
Dennoch sei das Ergebnis für 2014 enttäuschend: Die erwarteten 800 MW Zubau lägen 20 % unter dem Vorjahr, so Mercom.
Raj Prabhu: “Die indische Solar-Industrie ist seit den Wahlen sichtlich optimistisch, insbesondere nach Abschluss der Antidumping-Untersuchung“
Verzögerungen beim Grundstückserwerb aufgrund der Antidumping-Untersuchung hätten den Ausbau gebremst, erklären die Marktforscher. Der Zubau soll sich jedoch 2015 mehr als verdoppeln und fast 1.800 MW erreichen.
“Die indische Solar-Industrie ist seit den Wahlen sichtlich optimistisch, insbesondere nach Abschluss der Antidumping-Untersuchung“, sagte der Geschäftsführer und Mitgründer von Mercom Capital, Raj Prabhu.
MNRE will bis 2019 Installationsziel von 15 Gigawatt erreichen
Das indische Ministerium für neue und erneuerbare Energien (MNRE) hat ein neues Installationsziel von 15 Gigawatt bis 2019 festgelegt. In drei Tranchen sollen die Bundesstaaten Solar-Parks mit 500-1.000 MW errichten. Für Phase II, Gruppe 2, Tranche 1 der Jawaharlal Nehru National Solar Mission (JNNSM) wurde ein neuer Entwurf mit 3.000 MW veröffentlicht, und es gab weitere Ankündigungen innerhalb kurzer Zeit.
Ein neues Programm zielt auf “Ultra-Mega-Solar-Projekte” mit insgesamt 20 GW ab. Das Ministerium bat außerdem öffentliche Einrichtungen, große Photovoltaik-Projekte zu starten, um die RPO-Vorgaben (Renewable Purchase Obligation) zu erfüllen. Auf Wunsch des Premierministers arbeitet das MNRE außerdem einen Plan aus, um das Installationsziel im Rahmen der JNNSM auf 100 Gigawatt zu erhöhen.
Indien schlägt eine andere Richtung ein als etablierte Photovoltaik-Märkte
Indien schlägt einen anderen Weg ein als andere Märkte und konzentriert sich ausschließlich auf Photovoltaik-Großanlagen und Mega-Solarprojekte. In den meisten etablierten Solar-Märkten verlagert sich der Ausbau aufgrund sinkender Kosten eher weg von Großprojekten und hin zu privaten und gewerblichen Dach-Installationen, die näher am Endverbraucher sind.
Da bei der Stromübertragung und –Verteilung mit Verlusten um die 25 Prozent gerechnet wird und Indien ohnehin Probleme mit der Verfügbarkeit von Land und Netzinfrastruktur hat, sei das keine gute langfristige Strategie, betont Mercom.
Seit dem Start der JNNSM im Jahr 2010 werden in Indien ständig große Ankündigungen gemacht und Ziele gesetzt, aber nicht umgesetzt. Es fehle einfach an einer langfristigen Marktwahrnehmung, sagen die Marktforscher. Würde die Regierung die Probleme beheben, könnte dies das vertrauen in den markt wieder herstellen und die dringend notwendigen Investitionen aus dem Ausland anlocken.
Insofern waren die Aussichten für den indischen Photovoltaik-Sektor noch nie besser. Die Modi-Regierung steht hinter der Technologie und überträgt dies auch auf die Bundesstaaten. So etwas habe es in den letzten fünf Jahren nicht gegeben, so Mercom Capital.
24.11.2014 | Quelle: Mercom Capital Group | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH