IHS Technology: Fast die Hälfte des weltweiten Photovoltaik-Wechselrichterumsatzes wird 2015 und 2016 auf die USA und Japan entfallen

Die USA und Japan sind laut einer neuen Studie von IHS Technology (London) die einzigen Märkte für Photovoltaik-Wechselrichter, deren Jahresumsatz 2015 und 2016 über einer Milliarde US-Dollar liegen wird.

Die Marktforscher rechnen damit, dass in beiden Jahren zusammen weltweit 13,2 Milliarden USD Umsatz mit Wechselrichtern erzielt wird. Davon entfallen voraussichtlich 25 % auf Japan und 21 % auf die USA.
Auf der ganzen Welt stehen Wechselrichteranbieter seit einigen Jahren unter Druck: Die verhaltene Nachfrage, Überkapazitäten und eine Fülle neuer Marktteilnehmer sorgen für Preisdruck. Deshalb konzentrieren sich die Hersteller darauf, sich in diesen beiden Schlüsselmärkten gut zu etablieren, um dort Umsatzchancen zu ergreifen.

Niedrigpreise und extrem schwierige Geschäftsbedingungen in China
Obwohl China der größte Photovoltaik-Wechselrichtermarkt nach Absatzzahlen ist, sorgten Niedrigpreise und extrem schwierige Geschäftsbedingungen dafür, dass globale Anbieter sich nicht sehr für diesen Markt interessieren. China wird 2015 und 2016 gerade einmal 14 Prozent des weltweiten Umsatzes ausmachen.

Hohe Preise in Japan; heimische Produkte bevorzugt
Japan wurde 2013 der umsatzstärkste Wechselrichtermarkt und wird diese Position voraussichtlich noch bis mindestens 2018 halten. Der Markt wuchs 2013 um mehr als 140 Prozent. Eine attraktive Solarstrom-Einspeisevergütung kurbelte den Privatmarkt kräftig an, und ein Gigawatt-Markt für gewerbliche und Großanlagen entwickelte sich.
Auch wenn Japan aufgrund der enormen Nachfrage und der hohen Preise ein extrem attraktiver Markt für ausländische Anbieter ist, wird er nach wie vor von japanischen Anbietern beherrscht, da die Japaner heimische Produkte bevorzugen und die Zertifizierungsanforderungen komplex sind.
Die drei größten japanischen Wechselrichter-Anbieter, Omron, Tabuchi und TMEIC, steigerten ihren Absatz in den ersten neun Monaten des Jahrs 2014 um 60 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum und verkauften mehr als die Hälfte aller Geräte in Japan.
Dennoch beginnen einige westliche Hersteller wie Schneider Electric und ABB, die Früchte ihrer Investitionen in den Markt zu ernten; Sie steigerten ihren Absatz in Japan 2014 erheblich und konzentrieren sich hauptsächlich auf Zentralwechselrichter für den blühenden Photovoltaik-Kraftwerksmarkt.

US-Markt wesentlich einfacher zu erschließen als Japan
Die Vereinigten Staaten sind der einzige Markt, in dem in den letzten drei Jahren jeweils über eine Milliarde USD Umsatz mit Wechselrichtern erzielt wurde. Das Land zog ebenfalls das Interesse der meisten Anbieter auf sich und erwies sich als wesentlich einfacher zu erschließen als Japan.
Viele Photovoltaik-Großprojekte sind in der Pipeline, es gibt starke Förderprogramme und Finanzierungsmodelle für private und gewerbliche Solarstrom-Anlagen, und der Markt wächst kräftig, während viele andere Märkte extrem schwanken.
Viele Anbieter aus Europa und Asien haben sich in den USA etabliert, wodurch das Anbieterfeld kontinuierlich wächst.
Zu den zehn größten Wechselrichter-Anbietern in den USA zählen insbesondere zwei japanische Unternehmen: TMEIC und Yaskawa (durch die Übernahmen von Solectria). Auch das israelische Unternehmen SolarEdge hat seine Position in den USA deutlich verbessert und sich in den ersten drei Quartalen 2014 zum fünftgrößten Anbieter entwickelt, unter anderem auch wegen eines Liefervertrags mit SolarCity.

IHS rechnet 2016 mit Marktrückgang in Japan und 2017 in den USA
Auch wenn diese beiden Märkte in den kommenden zwei Jahren für Wechselrichteranbieter gute Möglichkeiten versprechen, werden sie laut IHS danach wieder schrumpfen.
In Japan soll der Rückgang bereits 2016 beginnen, wenn die Einspeisevergütung gekürzt wird und der Netzanschluss von Großkraftwerken sich verzögert. Auch der US-amerikanische Markt werde voraussichtlich 2017 einbrechen, wenn das Solar-Förderprogramm Investment Tax Credit (ITC) wie geplant ausläuft. Derzeit werde zwar über eine mögliche Verlängerung spekuliert, aber die meisten Großprojekte würden noch vor Ende 2016 abgeschlossen, und danach werde der Markt abkühlen.

17.02.2015 | Quelle: IHS Technology; Bild: ABB | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen