Neue Studie: Investitionen in Power-to-Gas-Technologie können sich in wenigen Jahren amortisieren

Durch den kommerziellen Einsatz der Technologie „Power-to-Gas“ sind die Klimaschutzziele der Bundesregierung kostengünstiger zu erreichen. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE (Freiburg).

Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass bei einer weitgehenden Reduktion der Kohlendioxid-Emissionen die jährlichen Gesamtkosten des deutschen Energiesystems um einen hohen zweistelligen Milliardenbetrag niedriger ausfielen, wenn die Speicher-Technologie künftig entsprechend ausgebaut werde.
Das Modell der Forschungsgruppe um Prof. Hans-Martin Henning liefert umfangreiche Grundlagen für den von der Bundesregierung bis 2016 zu erarbeitenden Klimaschutzplan 2050. In ihm soll aufgezeigt werden, welche konkreten Maßnahmen notwendig sind, um die Treibhausgasemissionen in Deutschland bis 2050 um mindestens 80 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren. Eines ist jetzt schon klar: Mit Power-to-Gas wird es leichter, die Ziele ohne drastische Kostensteigerungen zu erreichen.

Power-to-Gas erhöht die Energiekosten nicht, sondern senkt sie
Bislang wurde kontrovers diskutiert, ob Power-to-Gas die Kosten der Energiewende erhöht oder eher senkt. Nun liegen wissenschaftliche Erkenntnisse zu dieser Frage vor: Sinkt der Kohlendioxid-Ausstoß in 35 Jahren mit Hilfe des kommerziellen Ausbaus von Power-to-Gas um 75 bis 82 Prozent, sei das mit wesentlich geringeren volkswirtschaftlichen Kosten verbunden, so die ISE-Studie, in die Erfahrungswerte aus mehreren Power-to-Gas-Projekten eingeflossen sind. Bei 80 Prozent Reduktion etwa summierten sich die Einsparungen, im Vergleich zu einem Energiesystem ohne die Speichertechnologie, auf 60 Milliarden Euro pro Jahr; bei 82 Prozent seien es sogar rund 90 Milliarden Euro.
Die nötigen Investitionen zum Aufbau der Kapazitäten würden sich schnell bezahlt machen: Bei einer 80-Prozent-Reduktion amortisieren sie sich nach weniger als fünf Jahren, bei 82 Prozent noch schneller, so die Studie.
„Wir brauchen die Technologie für eine Klima schonende und günstige Energieversorgung. Das zeigt die Studie deutlich“, sagt ETOGAS-Geschäftsführer Gregor Waldstein. „Damit wir in Zukunft entsprechende Kapazitäten und die gewünschte Kostenstruktur haben, müssen wir die industrie- und energiepolitischen Weichen jetzt stellen. Sonst wird es teurer.“
Weitere Informationen zur neuen Studie gibt es noch bis zum 11. März auf der Messe „Energy Storage Europe“ in Düsseldorf am ETOGAS-Messestand.

10.03.2015 | Quelle: Fraunhofer ISE | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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