BSW-Solar zieht positive Bilanz der Sonnenfinsternis: Stromnetze bereit für hohe Anteile Erneuerbarer Energien

Die Stromnetze in Deutschland sind für die Energiewende gut vorbereitet. Schon heute könnte die Versorgungssicherheit auch mit einem deutlich höheren Anteil an Erneuerbaren Energien sichergestellt werden. Diese positive Bilanz zieht der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) aus der Sonnenfinsternis am 20. März.

Mit dem noch stärkeren Ausbau von Speichern könne langfristig auch eine Vollversorgung aus Erneuerbaren Energien sichergestellt werden, betont der BSW-Solar.

Starke Solarstrom-Schwankungen ohne ungewöhnliche technische Eingriffe der Übertragungsnetzbetreiber bewältigt
Während der partiellen Sonnenfinsternis am Vormittag des 20.03.2015 nahm die Leistung der in Deutschland installierten Photovoltaik-Anlagen zunächst um mehr als sieben Gigawatt ab, bevor sie in kurzer Zeit um fast 15 Gigawatt zunahm. Dabei waren vonseiten der Übertragungsnetzbetreiber keine ungewöhnlichen technischen Eingriffe erforderlich, die Stromversorgung war zu keiner Zeit gefährdet.

Belastung des Stromnetzes ab 2030 mit Auswirkungen der Sonnenfinsternis vergleichbar
Die Sonnenfinsternis entsprach nach Einschätzung des Fraunhofer-Instituts für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) in Kassel einer Belastung für das Stromnetz, die ungefähr ab dem Jahr 2030 – bei einem dann deutlich höheren Anteil erneuerbarer Energien – an rund 100 Stunden jährlich auftreten wird. Das IWES-Fazit: Die Stromversorgung kann auch mit erheblich höheren Anteilen an schwankenden Erneuerbaren Energien sicher bleiben. Die technischen Möglichkeiten für einen flexiblen Ausgleich existieren teilweise, aber müssen in jedem Fall stetig weiter entwickelt werden. Dazu gehören die weitere europäische Marktintegration, Netzausbau, Lastmanagement hochflexible Erzeugungsanlagen und Speichertechnologien.

Photovoltaik-Anlagen decken den Jahresbedarf von etwa 1,3 Millionen Haushalten
Von Januar bis März erzeugten die 1,5 Millionen in Deutschland installierten Photovoltaik-Anlagen rund 4,8 Milliarden Kilowattstunden Solarstrom – genug, um den Jahresbedarf von etwa 1,3 Millionen Haushalten zu decken. Insgesamt lag ihr Anteil an der Stromerzeugung 2014 bereits bei rund sechs Prozent.

BSW-Solar-Hauptgeschäftsführer Körnig: „Nun ist es an der Politik, den weiteren Photovoltaik-Ausbau zu erleichtern“
„Die außergewöhnliche Leistungskurve der Solarstrom-Erzeugung während der Sonnenfinsternis, aber auch die hohe Windstromproduktion der stürmischen letzten Tage, haben eines deutlich gemacht: Unser Stromnetz kann schon heute kurzfristig stark schwankende Stromeinspeisemengen aufnehmen“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft.
„Solarstrom ist günstig, die Infrastruktur steht bereit: Nun ist es an der Politik, den weiteren Photovoltaik-Ausbau zu erleichtern, um die selbst gesteckten Klimazielen zu erreichen und die Energieversorgung langfristig vollständig auf Erneuerbare Energien umzustellen“, so Körnig weiter.
Solarstrom aus der eigenen PV-Anlage ist deutlich günstiger als Strom vom Energieversorger, mit jeder selbst verbrauchten Kilowattstunde sinkt die Stromrechnung. Um die Eigenverbrauchsquote zu erhöhen, setzen immer mehr Menschen auf intelligente Solarstrom-Speicher. Je nach Anlagengröße können damit mehr als 80 Prozent des produzierten Solarstroms selbst verbraucht werden.
Weit über 15.000 Haushalte setzen bereits auf Photovoltaik-Speicher und steigern damit ihre Unabhängigkeit. Im letzten Jahr sanken die Kosten für Speichersysteme um durchschnittlich 25 Prozent, die Nachfrage zog um 30 Prozent an.

07.04.2015 | Quelle: BSW-Solar | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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