Agro-Photovoltaik

Solarthemen 445. Ackerbau unter Photovoltaik-Modulen: auf Flächen der Demeter-Hofgemeinschaft Heg­gelbach soll im kommenden Jahr eine 190 Kilowatt starke Agro-PV-Anlage als Pilotvorhaben installiert werden.

Die Anlage ist Teil eines umfassenden Agro-PV-Projekts, an dem Teams des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE), des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und der Uni Hohenheim zusammen mit den Elek­trizi­täts­wer­ken Schönau und BayWa r.e als Techniklieferant arbeiten. Die Forscher wollen ein Konzept für die Modellregion Bodensee-Oberschwaben entwickeln, die bislang einen unterdurchschnittlichen Anteil eigener Regenerativstromerzeugung am Stromverbrauch hat. „Dieser Ansatz, Sonnenenergie auf der gleichen Fläche für Nutzpflanzen und für Solarstromproduktion zu verwenden, könnte sich zu einem weltweit interessanten Beispiel entwickeln“, meint Eicke R. Weber, Institutsleiter des ISE. Als Vordenker der Agrophotovoltaik gilt Webers Vorgänger, ISE-Gründer Adolf Goetzberger. Die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte interdisziplinäre Forschung folgt dem »Living Lab«-Prinzip: Agrarwissenschaftliche, sozialpolitische, ökonomische und ökologische Analysen spielen in dem Projekt ebenso eine Rolle wie die Einbindung lokaler Interessengruppen in die Technologieentwicklung. Erste Studien des Fraunhofer ISE legen nahe, dass bestimmte Feldfrüchte, wie z.B. Kartoffeln oder Salat, mit verringerter Sonneneinstrahlung sogar besser wachsen. Das technisch erschließbare APV-Potenzial in Deutschland schätzt das Institut auf 25 bis 50 Gigawatt.

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