Neuer Jahresreport Föderal Erneuerbar beleuchtet Energiewende in den deutschen Bundesländern

Die Energiewende ist ein gesamtdeutsches Projekt, das vor Ort umgesetzt werden müsse, berichtet die

Agentur für Erneuerbare Energien e.V. (AEE, Berlin). Die Bundesländer dienen dabei als Vermittlungsstelle, da sie nicht nur die bundespolitischen Beschlüsse in einen dezentralen Ausbau erneuerbarer Energien umsetzen müssen, sondern auch durch eigene energiepolitische Ziel- und Rahmensetzungen den Umbau des Energieversorgungs-Systems enorm befördern oder bremsen könnten.
Der aktuelle „Jahresreport Föderal Erneuerbar“ der AEE porträtiert die Strategien, Schwerpunkte und Erfolge der Länder im Energiewende-Prozess.

Bundesländer setzen unterschiedliche Schwerpunkte in der Energiepolitik
„Gleichgültig, welche politische Farbenkombination die jeweilige Regierungskoalition hat – bei den prinzipiellen Zielen der Energiewende, nämlich Ausbau erneuerbarer Energien und Klimaschutz, sind sich alle Landesregierungen einig“, sagt AEE-Geschäftsführer Philipp Vohrer.
„Allerdings gibt es trotz der gemeinsamen Oberziele deutliche Unterschiede bei den konkreten Zielsetzungen und Schwerpunkten der jeweiligen Landesenergiepolitik. Mit unserem Projekt Föderal Erneuerbar, dem dazugehörigen Internetportal sowie dem nun frisch erschienen Jahresreport versuchen wir, die föderale Energiewende transparent zu machen.“
Die neue Publikation liefert auf über 200 Seiten Daten, Statistiken, Grafiken und textliche Einordnungen zur Energiewende in den Bundesländern. Interviews mit den zuständigen Ministern sollen zeigen, wo noch Diskussions- und Harmonisierungspotenziale stecken.

Schleswig-Holstein will auch andere Länder mit grünem Strom versorgen
Dr. Robert Habeck (GRÜNE), Energiewendeminister des Landes Schleswig-Holstein, will beispielsweise bis 2025 „dreimal mehr Strom aus erneuerbaren Energien erzeugen, als hier im Land verbraucht wird.“ So sollen der Atomausstieg aufgefangen und auch andere Länder mit grünem Strom versorgt werden.
Die bayerische Energieministerin Ilse Aigner (CSU) will dagegen keiner neuen Stromleitung zustimmen, die „nicht für die Versorgung Bayerns, sondern zum Export von überschüssigem Windstrom gedacht ist.“
Auch hinsichtlich der konventionellen Energieträger gibt es unterschiedliche Perspektiven: Albrecht Gerber (SPD), Energieminister in Brandenburg, ist überzeugt, dass „wir die Braunkohle noch für einen längeren Zeitraum brauchen werden“, während Johannes Remmel (GRÜNE), Klimaschutzminister in Nordrhein-Westfalen, für eine „beherzte Verkleinerung alter und klimaschädlicher Kapazitäten“ wirbt.

Philipp Vohrer: Länder schieben Energiewende an
„Trotz der Differenzen im Detail schieben die Länder insgesamt die Energiewende sehr ambitioniert an. Die nach Fukushima in allen Bundesländern entwickelten neuen Energiekonzepte und -strategien stellen allerorten die Erneuerbaren in den Fokus des Versorgungssystems. Mit unserem Projekt Föderal Erneuerbar wollen wir den Umsetzungsprozess begleiten und die Länder  bei ihrem Energiewende-Kurs ermutigen“, so Vohrer.
Die Publikation „Bundesländer mit neuer Energie – Jahresreport Föderal Erneuerbar 2014/15“ kann kostenlos im Shop der AEE bestellt werden. Alle Daten und Statistiken zur Energiewende auf Länderebene gibt es auch auf www.foederal-erneuerbar.de.

18.05.2015 | Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien e.V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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