EU ProSun begrüßt Antiumgehungsverfahren gegen Photovoltaik-Importe aus Taiwan und Malaysia

Die Europäische Kommission hat am 29.05.2015 die Eröffnung eines Ermittlungsverfahrens gegen Solar-Importe aus Taiwan und Malaysia bekannt gegeben (Amtsblatt der Europäischen Union L 132/15).

Bei diesen Importen bestehe der Verdacht, dass sie in Teilen ursprünglich aus China stammen und somit einem Zoll gegen Dumping und illegalen Subventionen unterliegen.
Künftig sollen alle importierten Solarzellen und Photovoltaik-Module aus Taiwan und Malaysia bei ihrer Einfuhr in die EU registriert werden, so dass auch nachträglich noch Zölle in Höhe von rund 50 Prozent darauf erhoben werden können.
Die europäische Herstellerinitiative EU ProSun begrüßt den Schritt der Europäischen Kommission.

EU ProSun-Präsident Nitzschke: „Zollbetrug muss gestoppt werden“
„Chinesische Solar-Hersteller umgehen die Antidumpingmaßnahmen der EU, indem sie ihre Waren vor dem Transport nach Europa in andere Länder bringen und damit die Angabe des Herkunftslandes fälschen. Das ist Zollbetrug und muss gestoppt werden“, kommentiert Milan Nitzschke, Präsident von EU ProSun.
Europäische Photovoltaik-Hersteller würden durch dieses fortgesetzte Dumping massiv geschädigt. Zahlreiche EU-Firmen hätten deswegen bereits ihre Produktion schließen müssen.
Die Summe der durch diese Praktiken verursachten Zollhinterziehung beziffert EU ProSun auf bisher rund 500 Millionen Euro, die der EU und ihren Mitgliedsstaaten entgangen seien.
Europäische Zollämter hätten nach Medienberichten bereits Ermittlungen begonnen, um einen Teil dieser Summe nachträglich zu erheben. Die Einleitung des Antiumgehungsverfahrens soll diese Art des Zollbetruges zukünftig bereits im Vorhinein unterbinden.
Photovoltaik-Hersteller in Taiwan und Malaysia, die sich nicht an der chinesischen Zollumgehung beteiligen, könnten von den Zollmaßnahmen ausgenommen werden.

Nitzschke: „Es geht ausdrücklich um chinesische Dumpingimporte, deren Zollumgehung über Taiwan und Malaysia gestoppt werden soll“
„Es geht ausdrücklich um chinesische Dumpingimporte, deren Zollumgehung über Taiwan und Malaysia gestoppt werden soll, nicht um Produkte, die tatsächlich in Taiwan und Malaysia hergestellt worden sind“, betont Nitzschke. „Diese sollen weiterhin zollfrei eingeführt werden.“
Unternehmen, deren Produkte regulär in Taiwan und Malaysia produziert werden, seien daher aufgefordert, sich bei der Europäischen Kommission zu melden und eine Befreiung von den Zollmaßnahmen zu beantragen. Die EU Kommission habe hierfür eine Frist bis Anfang Juli gesetzt.

EU ProSun

01.06.2015 | Quelle: EU ProSun | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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