Heizungsoptimierung – die neue Förderoption

Solarthemen 450. Die zum 1. April 2015 im Marktanreizprogramm eingeführte Förderung von Optimierungsmaßnahmen an Regenerativ-Heizsystemen schafft für Installa­teu­re und die Förderstelle BAFA deutlichen Mehraufwand.

Zwei Monate nach dem Start des novellierten Programms sei es noch zu früh für eine zahlenmäßige Bilanz der neuen Förderoption, sagt der Leiter des Marktanreizprogramms im BAFA, Gerhard Schallenberg, auf Anfrage. So könne man noch nicht absehen, welcher Anteil der Antragsteller zusätzlich zur Förderung der Anlage selbst auch Optimierungsmaßnahmen zu neuen oder bestehenden Anlagen beantrage. Schallenberg selbst ist ein Freund dieser neuen Fördermöglichkeit: „Die Förderung von Optimierungsmaßnahmen finden wir sehr sinnvoll.“ Allerdings macht er auch keinen Hehl daraus, dass diese Zusatzförderung für die Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter des BAFA einen erheblichen Mehraufwand gebracht hat: „Die Bearbeitungszeiten für den einzelnen Antrag haben sich dadurch verlängert.“ Schallenberg zeigt sich aber optimistisch, dass sich dies mit ein bisschen Routine verbessern werde. Bei Optimierungen an neuen Heizungsanlagen gewährt das BAFA 10 Prozent der Optimierungskosten und bis zu 50 Prozent der Basisförderung als zusätzlichen Zuschuss. Und Optimierungen im Sinne des umfangreichen Förderkatalogs dürften fast mit jeder Neuinstallation einhergehen: Eine Entsorgung alter Öltanks ist ebenso förderfähig wie der Einbau aktueller Thermostatventile, Dämmarbeiten oder Wanddurchbrüche. Für nachträgliche Optimierungen ist der Förderkatalog deutlich eingeschränkt und die Summe auf 200 Euro begrenzt. Wenn sich ein Bauherr zu einer Solar-, Biomasse- oder Wärmepumpenanlage auch die Optimierungsmaßnahmen fördern lassen will, so muss er dem BAFA auf einer Liste, die dem Antragsformular beigefügt ist, die einzelnen Kosten darstellen und darin auf die zugehörigen Positionen der ebenfalls beizufügenden Rechnung verweisen. Wenn die Zuordnung nicht schlüssig nachzuvollziehen sei, müsse die Förderung der Optimierungsmaßnahmen im Einzelfall gekürzt oder verweigert werden, sagt Schallenberg und äußert eine Bitte an die Installateure: „Die Handwerker können uns und ihren Kunden helfen, indem sie die Rechnungen im Hinblick auf die in der Liste aufgeführten Optimierungsmaßnahmen sehr spezifisch formulieren.“ Der Handwerker hilft sich damit auch selbst, denn in vielen Fällen ist ohnehin er es, der den Förderantrag für seinen überforderten Kunden ausfüllt. Im Mai stiegen die Antragszahlen beim BAFA gegenüber dem Vormonat um rund 25 Prozent an (siehe Grafik). Während sich die Anträge gegenüber dem März nunmehr im Solarbereich verdoppelt und bei Wärmepumpen verdreifacht haben, verzeichnet die Statistik bei den Biomassekesseln keinerlei Zuwachs. Text: Guido Bröer

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