Agentur für Erneuerbare Energien zeichnet Horb am Neckar als Energie-Kommune des Monats aus
Die von Umweltteams der Kirchengemeinden angestoßene Genossenschaft ist ein Beispiel für jene Kooperativen, die Papst Franziskus kürzlich positiv hervorgehoben hat. Das gemeinschaftliche Vorantreiben der Energiewende findet sich auch in der Energiepolitik der Stadt. Deshalb hat die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) am 21.07.2015 Horb als Energie-Kommune ausgezeichnet.
In der „Laudato si‘ – Über die Sorge für das gemeinsame Haus" hat Papst Franziskus bemängelt, dass der weitreichende Ausbau erneuerbarer Energien noch nicht ausreichend im Gang sei. Es sei dringend geboten, politische Programme zu entwickeln, um in den kommenden Jahren den Ausstoß von Kohlendioxid und anderen stark verunreinigenden Gasen drastisch zu reduzieren. Positiv hob der Papst Genossenschaften hervor, die erneuerbare Energien nutzen und „die lokale Selbstversorgung einschließlich des Verkaufs der überschüssigen Produktion ermöglichen.“
Horber Ökumenische Energiegenossenschaft errichtet und betreibt Photovoltaik-Anlagen
Ein Beispiel für eine solche Genossenschaft ist die Horber Ökumenische Energiegenossenschaft, die seit 2010 Photovoltaik-Anlagen errichtet und betreibt. „Motivation für unsere Mitglieder ist der Erhalt der Umwelt und die Entwicklung einer gerechteren Welt“, erklärt Vorstandsmitglied Johannes Mayer. „Angesichts des Klimawandels werden Investitionen im Bereich der regenerativen Energien dringend benötigt.“
Hauptziel der Ökumenischen Energiegenossenschaft Horb eG ist es, gemeinsam mit Bürgern, Kirchen, Kommunen, Unternehmen und Institutionen lokale und regionale Energieprojekte umzusetzen. Ein Teil der durch die Erneuerbare-Energien-Anlagen erwirtschafteten Erlöse fließen in Energieprojekte der „Eine-Welt-Arbeit“, die sich in Entwicklungsländern engagiert.
„Das Beispiel Horb am Neckar zeigt, dass auch Kirchen eine wichtige Rolle bei der lokalen Energiewende spielen können. Als Institutionen in der Mitte der Gesellschaft können sie für gesellschaftlichen Rückhalt sorgen“, sagt Nils Boenigk, stellvertretender Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien.
Horb soll bis zum Jahr 2050 klimaneutral werden
Ziel der Stadtveraltung ist es, Horb bis zum Jahr 2050 zu einer klimaneutralen Stadt zu entwickeln. Bis 2020 soll die CO2-Bilanz um mindestens 40 Prozent gesenkt werden. Der Energiebedarf der Stadt mit ihren rund 24.300 Einwohnern lag 2009 bei 674.000 Megawattstunden. Das entspricht einer Kohlendioxidbilanz von 222.500 Tonnen und Kosten von rund 75 Millionen Euro.
„In enger Zusammenarbeit von Bürgerschaft, Kirchen, Politik, Wirtschaft und Verwaltung entwickeln wir in Horb konkrete Projekte und setzen sie um“, sagt Oberbürgermeister Peter Rosenberger. „Ich bin sehr froh, dass uns mit den lokalen Klimaschutzkonferenzen ein Instrument vorliegt, an dem sich alle beteiligen können, um Ideen für das klimaneutrale Horb zu entwickeln.“
Bisher fanden schon drei Veranstaltungen statt. Nach den ersten beiden entstand ein integriertes Klimaschutzkonzept. Ein Ergebnis ist die Gründung der Energieagentur Horb. Seit 2012 können sich hier Privatpersonen und Kommunen, aber auch Industrie und Gewerbe in Sachen Energieeffizienz, Energieeinsparungen und den Umstieg auf erneuerbare Energien beraten lassen.
25.07.2015 | Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH