Fraunhofer ISE: Deutschland erzielt Milliarden-Einnahmen aus Stromexport; Produktion mit Photovoltaik, Wind und Biomasse deutlich gesteigert

Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE (Freiburg) haben Daten zum deutschen Außenhandel von Strom aufbereitet. Diese zeigen, dass Deutschland mit dem Stromexport jedes Jahr Einnahmen in Milliardenhöhe erzielt.

Die These, Deutschland würde überschüssigen Strom ins Ausland verschenken, lasse sich daher nicht bestätigen, berichten die Forscher in einer Pressemitteilung.

Rund 1,7 Milliarden Euro Einnahmen im Jahr 2014
Im Jahr 2014 beliefen sich die Einnahmen laut Fraunhofer ISE auf rund 1,7 Milliarden Euro. Auch 2015 rechnen sie wieder mit Einnahmen zwischen 1,5 und 2 Mrd. Euro. Die Analysen zeigen ferner, dass der ins Ausland exportierte Strom im Durchschnitt höhere Marktpreise erzielt als der nach Deutschland importierte.
„In den vergangenen Jahren konnte Deutschland für den Verkauf von Strom ins Ausland höhere Preise erzielen, als für den importierten Strom bezahlt werden musste“, fasst Prof. Bruno Burger zusammen. Auch in diesem Jahr rechnen die Fraunhofer-Wissenschaftler beim Stromexport wieder mit einem neuen Rekordüberschuss von bis zu 40 Terawattstunden.

Stromproduktion mit Photovoltaik, Wind und Biomasse deutlich gesteigert
Der Trend hoher Stromexporte hält auch vor dem Hintergrund des Ausstiegs aus der Kernenergie weiter an. So ist die jährliche Stromproduktion aus Atomkraftwerken von 2010 bis 2014 um rund 41 TWh zurückgegangen. Gleichzeitig konnte die Stromproduktion aus Photovoltaik sowie Wind und Biomasse um rund 118 TWh gesteigert werden.
Einen Grund, beim weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien nachzulassen, sieht Burger dennoch nicht: „Um den noch verbleibenden Atomstrom durch erneuerbare Energien zu ersetzen und dabei gleichzeitig die Produktion aus klimaschädlicher Kohle zu reduzieren, bedarf es weiterhin großer Anstrengung beim Ausbau von Erneuerbaren.“

Solar-Ausbau seit Jahresbeginn stark eingebrochen
Insbesondere der Ausbau der Solarenergie sei seit Beginn des Jahres stark eingebrochen und werde voraussichtlich nur bei der Hälfte des von der Bundesregierung definierten Zubau-Korridors liegen, so Fraunhofer. „Erfreulich ist hingegen der in 2015 erzielte Zuwachs bei der Offshore-Windenergie. Nach jahrelangen Verzögerungen kommt die Stromproduktion auf See nun in Schwung“, sagt Burger.
Weitere Informationen auf www.energy-charts.de.

20.10.2015 | Quelle: Fraunhofer ISE | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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