Energiespeicher: WEMAG zeigt Batteriekraftwerk zum Netzaufbau nach Stromausfällen

Erstmals soll in Deutschland ein stationärer Großspeicher für den Wiederaufbau des Stromnetzes nach Großstörungen im elektrischen Versorgungsnetz sorgen. Im Rahmen des Demonstrationsprojektes „Kickstarter“ erhält das WEMAG-Batteriekraftwerk in Schwerin ein Upgrade seiner Steuerungssoftware sowie seiner technischen Anlagen.

In Zukunft soll es in Kombination mit EEG-Anlagen und Gas- und Dampfturbinenkraftwerken (GuD) dafür sorgen, dass das Stromnetz nach Großstörungen schnell wiederhergestellt wird und so Schäden in Millionenhöhe vermieden werden, berichtet die WEMAG.

Neue technische Lösungen für den Versorgungswiederaufbau notwendig
Bislang wird hierfür rein konventionelle Kraftwerkstechnik genutzt. Im Rahmen der Energiewende muss das Stromnetz unabhängiger von konventionellen Kraftwerken werden. Deshalb müssen für die Systemdienstleistung „Versorgungswiederaufbau“ neue technische Lösungen gefunden werden. Gemeinsam wollen die Projektpartner ein neues Schwarzstartkonzept zur Marktreife bringen.
„Europas erstes kommerzielles Batteriekraftwerk bleibt auch 1,5 Jahre nach Inbetriebnahme ein Innovationstreiber“, sagt Thomas Pätzold, technischer Vorstand der WEMAG. „Unser Projekt zeigt einmal mehr die vielseitigen Einsatz- und damit Einnahmemöglichkeiten von intelligenten Großspeichern. Heute schon hat der Speicher am Primärregelmarkt höhere Erlöse erzielt als wir erwartet haben, und ich bin überzeugt, dass sich auch diese Investition lohnen wird.“

Smarte Software als Schlüssel zum Potenzial von Batteriespeichern
Das Speicherunternehmen Younicos (Berlin) soll das gemeinsam mit der WEMAG errichtete Batteriekraftwerk in Schwerin um Funktionen wie Schwarzstartfähigkeit, Inselfähigkeit und Integration Erneuerbarer im Rahmen von Netzwiederaufbau-Szenarien erweitern.
„Smarte Software ist der Schlüssel zum Potenzial von Batteriespeichern“, erklärt Younicos-Gründer Clemens Triebel. „Sie garantiert, dass der Batteriespeicher mehrere wichtige Systemdienstleistungen wie Regelleistung, Schwarzstart- oder Inselfähigkeit verlässlich bereitstellen kann. Dadurch erschließen sich für die WEMAG neue Anwendungsgebiete.“
Da neben dem täglichen Netzbetrieb großflächige reale Versuche nur bedingt durchgeführt werden können, beteiligt sich die Universität Rostock mit einer Simulations-Plattform an dem Projekt.

28.01.2016 | Quelle: WEMAG; Bild: WEMAG/Rudolph-Kramer | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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