Das Haus als Energielieferant: DFH hält AktivPlus-Idee für zukunftsweisend

Der Schlüssel zur Energiewende liege in der dezentralen, autarken Energieversorgung von Gebäuden, berichtet die DFH Deutsche Fertighaus Holding AG (Simmern).

„So genannte AktivPlus-Häuser, die ihre für Wärme, Warmwasser und Haushaltsstrom benötigte Energie selbst produzieren, ein Elektrofahrzeug günstig betanken, Energie-Überschüsse für den späteren Verbrauch speichern und sogar benachbarte Gebäude mit Strom beliefern können, sind schon bald der neue Standard im Bausektor“, sagt der DFH-Vorstandsvorsitzende Thomas Sapper.

AktivPlus-Idee hat einen ganzheitlichen Ansatz
Bereits heute könne jedes Haus zu einem kleinen Kraftwerk werden und einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die Oberflächen eines Gebäudes seien ideale Flächen zur Nutzung der Solarenergie. „Eine intelligente Steuerung kann Angebot und Nachfrage der produzierten Energie angleichen und zum Beispiel erst die Spülmaschine starten, wenn genügend Sonnenstrom vorhanden ist“, erklärt Sapper. Im Idealfall erzeuge ein AktivPlus-Haus mehr Energie, als es benötige. Noch werde der überschüssige Strom in das zentrale Netz eingespeist, in einem weiteren Schritt sei aber auch ein direkter Energieaustausch mit benachbarten Gebäuden denkbar.
„Die AktivPlus-Idee hat einen ganzheitlichen Ansatz. Ihr Ziel ist ein nachhaltig geplantes und gebautes Plusenergiehaus, das seine energetische Isoliertheit überwindet und mit seinen regenerativ erwirtschafteten Überschüssen in Zukunft Teil eines intelligenten Quartiermanagements wird“, sagt Prof. Manfred Hegger, emeritierter Professor der Technischen Universität Darmstadt. „So lässt sich die Energiebilanz eines Gebäudes weiter verbessern.“

Photovoltaik hat das größte Potenzial
Vom größten Energieschlucker zum sauberen Energielieferanten – aus Sicht von Prof. Norbert Fisch, Mitbegründer und Beiratsmitglied des AktivPlus e.V. und international ausgewiesener Energie- und Solarexperte, vollzieht sich mit der AktivPlus-Idee der bisher radikalste Paradigmenwechsel in der Geschichte des Bauens.
Fisch plädiert für ganzheitliche Lösungen mit Solarstrom: „Strom ist heute die alles entscheidende Energieform im Gebäudesektor. Wenn Sie die Gebäudeenergie zu 100 Prozent regenerativ gewinnen wollen, dann kann die heute im Neubau noch sehr verbreite Solarthermie nicht mithalten. Die Speicher, die Sie für dieses Ziel bräuchten, wären viel zu groß“, so Fisch. Bei der Vollversorgung mit erneuerbarer Energie habe die Photovoltaik daher eindeutig die Nase vorn.

Speicherlösungen sind bereits am Markt
Aktuelle Umfragen zeigen, dass fast 90 Prozent der Deutschen die Vorstellung fasziniert, sich langfristig von unkalkulierbaren Strom-, Gas- und Heizölpreisen unabhängig zu machen. „Bezahlbare und wirtschaftliche Lösungen für einen optimierten Eigenverbrauch von Solarstrom sind längst am Markt“, erklärt Sapper.
„Wir möchten neue Standards bei der dezentralen Hausversorgung mit regenerativem Strom etablieren“, sagt Dr. Andreas Piepenbrink, Mitbegründer und Geschäftsführer von E3/DC. „Bei der Markteinführung haben Speicher so viel gekostet, dass sich die Investition kaum zurückverdienen ließ. Inzwischen haben sich die Amortisationszeiten von Hauskraftwerken jedoch so verkürzt, dass sie sich bereits nach wenigen Jahren rechnen.“
Langfristig erwartet Piepenbrink allein aus wirtschaftlichen Gründen auch einen Durchbruch der Elektromobilität. Das Eigenheim werde dann zur kostenlosen Tankstelle.

13.02.2016 | Quelle: DFH Deutsche Fertighaus Holding AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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