GTM Research: Photovoltaik-Zubau in Lateinamerika könnte 2016 um 55 % auf 2,2 GW wachsen

Am 03.06.2016 hat GTM Research (Boston, MA, USA) eine neue Ausgabe des „Latin America PV Playbook“ veröffentlicht. Es umfasst Photovoltaik-Projekte, Förderprogramme und Marktentwicklungen in Mittel- und Südamerika, Mexiko und der Karibik.

Laut dem Bericht ist die Region auf einem guten Weg, dieses Jahr einen Photovoltaik-Zubau von 2,2 Gigawatt zu erreichen. Das wären 55 % mehr als 2015 (1,4 GW).

Photovoltaik verdrängt andere EE-Technologien in Chile, Brasilien, Peru und Mexico
Mit einer installierten Leistung von 1,4 GW ist Chile der größte PV-Markt in der Region. Er ist achtmal so groß wie der zweitgrößte lateinamerikanische PV-Markt, Mexiko.
Das wird sich laut GTM Research jedoch bald ändern: Die Marktforscher rechnen damit, dass sowohl Mexiko als auch Brasilien im Jahr 2017 mehr Photovoltaik-Leistung zubauen werden als Chile und das Land 2018 möglicherweise auch in Sachen installierte Gesamtleistung überholen werden.
Alle drei Länder profitieren von Auktionen, bei denen die Photovoltaik andere EE-Technologien verdrängt. Bei den letzten Auktionen gewannen Solar-Projekte 20 % der ausgeschriebenen Kapazität in Chile, in Brasilien  waren es 63 %, in Peru 40 % und in Mexiko 72 %.

Zubau von 2 GW in Mexiko 2017 erwartet
In Mexiko gibt es seit der letzten Auktion die niedrigsten Preise in Strombezugsvereinbarungen (PPAs). GTM Research rechnet hier mit einem PV-Zubau von 2 Gigawatt im Jahr 2017 – das wäre fast die Hälfte des Marktvolumens von Lateinamerika

Politische Risiken in Brasilien
Brasilien, aktuell noch ein kleiner Solar-Markt, hat eine riesige Projektpipeline mit 3 Gigawatt. Bisher wurden jedoch erst wenige dieser Projekte umgesetzt. „Es mangelt an günstigen Finanzierungen”, sagt der Analyst Mohit Anand. „Der wirtschaftliche Abschwung und politische Risiken machen es unmöglich, an internationale Kredite zu kommen. Andererseits gewährt die brasilianische Entwicklungsbank BNDES nur Finanzierungen, wenn im Land hergestellte Module verwendet werden, was wiederum schwierig ist, weil es kaum heimische Produktion gibt.“
Einige der Projekte könnten daher verschoben werden. Aber attraktive PPA-Preise in den letzten Auktionen locken internationale Investoren an, die gefährdete Projekte kaufen und finanzieren könnten.
GTM Research rechnet damit, das der jährliche PV-Zubau in Lateinamerika bis 2020 auf 7,7 Gigawatt wächst.

03.06.2016 | Quelle: GTM Research | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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