KIT präsentiert Freiluft-Heimspeicher und andere Solar-Innovationen auf der Intersolar Europe

Auf der Intersolar und der ees Europe (22. - 24.06.2016, München) präsentiert das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) innovative Konzepte für die Energiewende.

Das KIT zeigt unter anderem einen Freiluft- bzw. Outdoorspeicher, neuartige Befestigungssysteme für Photovoltaik-Module und eine Testumgebung für Heimspeicher, die Qualität, Netzdienlichkeit und Wirtschaftlichkeit prüft.
 
Neuer PV-Heimspeicher kann im Freien installiert werden
Heimspeicher auf Lithium-Ionen-Basis werden immer günstiger und leistungsfähiger. Aber nicht in jedem Haushalt ist dafür ausreichend Platz vorhanden. Während handelsübliche Heimspeicher im Gebäudeinneren installiert werden müssen, hat das KIT eine Lösung zur Montage in Hof, Garten oder Carport entwickelt.
„Die Photovoltaik-Anlage ist auf dem Dach, der Wechselrichter lässt sich draußen installieren, warum nicht also auch den Heimspeicher wetterfest machen und vor die Tür stellen?“, fragt Dr. Olaf Wollersheim, Leiter von Competence E am KIT. „Wir haben unsere Erfahrungen auf dem Gebiet der Entwicklung von Heimspeichersystemen in ein kompaktes und kostengünstiges Design für einen Outdoorspeicher einfließen lassen.“
Das Outdoor-Konzept ermögliche eine Auslagerung des Speichers nach draußen und spart somit Flächen im Gebäude, die anderweitig genutzt werden können. Insbesondere erlaube es eine einfache Grünstromversorgung von Wochenend- und Gartenhäusern. In Langzeitversuchen hat das KIT nachgewiesen, dass eine hochwertige Lithium-Ionen-Batterie im wetterfesten Gehäuse auch im Winter mit nur geringen Einschränkungen der Effizienz, aber genauso sicher draußen betrieben werden kann wie drinnen.

Photovoltaik-Befestigungssysteme u.a. für die senkrechte Installation
Mehr Wirtschaftlichkeit, eine optimale Flächennutzung und einfache Montage versprechen die neuen Befestigungskonzepte des KIT für Photovoltaik-Module. Damit können Solarmodule beispielsweise als Vordach am Hauseingang montiert werden. Eine weitere Montagetechnik erlaubt eine senkrechte Montage an der Hauswand.
„Unsere Forschungsergebnisse zeigen, dass der Energieertrag von Modulen mit extremer Ausrichtung wie bspw. 60°Ost- oder Westausrichtung und einem Neigungswinkel von 60° immer noch bei ca. 79 % liegt, im Vergleich zur üblichen 30°-Südausrichtung“, berichtet Nina Munzke, die am KIT die Forschung am Solarspeicher-Park koordiniert. „Diesen Ertragsverlust macht man aber dank günstiger Montage, günstigen Modulen und günstigem Heimspeicher zur Eigenstromnutzung in der Gesamtbilanz wieder wett.“

Heimspeicher auf dem Prüfstand
Die am Markt verfügbaren Lithium-Ionen-Batteriespeicher unterscheiden sich in puncto Sicherheit, Preis sowie Leistungsfähigkeit und damit letztlich auch in der Wirtschaftlichkeit. In der größten deutschen vergleichenden Studie werden im Rahmen des Projekts „SafetyFirst“ mehr als zwanzig kommerzielle Heimspeichersysteme hinsichtlich Sicherheit, Qualität und Netzdienlichkeit mit dem aktuellen Stand von Forschung und Technik verglichen.
Das Projekt SafetyFirst wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert. Auf der Intersolar und ees Europe 2016 sollen erste Ergebnisse aus den Vergleichstests sowie ein Prototyp der Testumgebung vorgestellt werden.
 
05.06.2016 | Quelle: KIT | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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