Projekt INEES: Elektrofahrzeuge können Netzschwankungen mindern

Am 15.06.2016 wurde der Abschlussbericht des Forschungsprojekts „INEES“ (Intelligente Netzanbindung von Elektrofahrzeugen zur Erbringung von Systemdienstleistungen) vorgelegt. Er zeigt, dass es technisch möglich ist, Netzschwankungen durch die Einbindung von Elektrofahrzeugen aufzufangen.

Die Forschungsergebnisse sollen künftig dabei helfen, die Elektromobilität mit der Energiewirtschaft zu verknüpfen.
Kooperationspartner im Projekt, das vom 01.06.2012 bis 31.12.2015 lief, waren die Volkswagen AG, LichtBlick SE, SMA Solar Technology AG und das Fraunhofer Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES).

Elektrofahrzeug-Batterien bieten ein großes Speicherpotenzial
Die elektrische Energieversorgung erlebt mit der Energiewende einen grundlegenden Wandel. Immer mehr lokale, flexible Einheiten, z. B. Photovoltaik-Anlagen oder Blockheizkraftwerke, erzeugen Strom, unterliegen allerdings oft Schwankungen. Batterien in Elektrofahrzeugen wiederum bieten ein großes Speicherpotenzial und damit eine Möglichkeit, Schwankungen im Stromnetz auszugleichen.
Im Forschungsprojekt „INEES“ wurde untersucht, inwieweit durch einen Pool von Elektrofahrzeugen eine ausgleichende und stabilisierende Wirkung auf die Stromnetze erreicht werden kann.

Bidirektionales Laden
Die Fahrzeuge konnten sowohl Strom laden als auch Energie zurück in das Stromnetz liefern. Dieses Konzept wurde in einem einjährigen Flottenversuch umgesetzt. Hierfür hat die SMA Solar Technology AG eine bidirektionale DC-Ladestation entwickelt und eine Kleinserie von 40 Geräten gefertigt. VW hat 20 Elektroautos vom Typ „e-up!“ mit einer bidirektionalen Ladefunktion ausgestattet.
Das Energie- und IT-Unternehmen LichtBlick hat die Elektrofahrzeuge über seine Steuerungssoftware „SchwarmDirigent“ in den Energiemarkt eingebunden. Das Ergebnis: Elektrofahrzeuge können mit hoher Sicherheit und kurzer Reaktionszeit eine Leistungsreserve für das Stromnetz bereitstellen.

Erbringung von Regelleistung durch E-Fahrzeuge noch nicht rentabel
Die energiewirtschaftliche Analyse hat jedoch ergeben, dass die Erbringung von Regelleistung durch einen Elektrofahrzeugpool unter den aktuellen Rahmenbedingungen noch nicht rentabel ist. Geplante Gesetzesänderungen, technische Weiterentwicklungen und der Wandel des Energiesystems könnten die Wirtschaftlichkeit in Zukunft jedoch deutlich verbessern. Die Analysen des Fraunhofer IWES zur Belastung der Verteilnetze haben ergeben, dass nur in heute schon stark belasteten Netzausläufern kurzfristig mit Engpässen zu rechnen ist. Mittelfristig seien Belastungsänderungen in den Netzausbau einzuplanen.
Zum INEES-Abschlussbericht: Intelligente Netzanbindung von Elektrofahrzeugen zur Erbringung von Systemdienstleistungen

15.06.2016 | Quelle: LichtBlick | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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