Photovoltaik plus Wind: Deutschlandpremiere für Öko-Kraftwerk auf Berliner Dach

Eine neuartige Photovoltaik-Windkraftanlage auf dem Dach eines Hochhauses in Spandau gewinnt Öko-Strom aus zwei Quellen zugleich: Sonnenstrahlen und Wind.

Die Gewobag und die Berliner Stadtwerke setzen die Technik gemeinsam mit dem Schweizer Entwickler Anerdgy erstmals in Deutschland ein. Auf dem Dach des 12. Stockwerks eines Wohngebäudes wurden zehn „Windrails“ sowie zusätzliche Photovoltaik-Anlagen montiert, die zusammen rund 95.000 Kilowattstunden Ökostrom pro Jahr erzeugen und damit 45.000 Kilo CO2 pro Jahr vermeiden sollen.

Mieter können Solar- und Windstrom direkt von den Stadtwerken beziehen
„Mit der neuen Anlage leisten wir nicht nur einen Beitrag zum Klimaschutz, wir stabilisieren zugleich auch die Betriebskosten für die Mieter, denn der Strom wird im Haus selbst auch für Licht, Fahrstühle und Lüftung genutzt“, erklärt Jens Goldmund, Geschäftsführer der Gewobag ED Energie- und Dienstleistungsgesellschaft.
„Der ökologisch erzeugte Quartier-Strom kann von den Mieterinnen und Mietern direkt von den Stadtwerken bezogen werden.“

Energiepotenziale in Städten besser nutzen
„Die Windrails sind ein innovativer Weg, die Energiepotenziale in Städten besser zu nutzen“, sagt Andreas Irmer, Geschäftsführer der Berliner Stadtwerke.
„Während klassische Windräder in Großstädten allenfalls an der Peripherie begrenzte Plätze finden, ist das Potenzial für diese Kombi-Technik immens. Mit dieser Kooperation setzen wir einen weiteren Baustein für die Smart City Berlin.“
Die Anlagen werden auf Dächern installiert und bestehen pro Modul aus vier Solarmodulen und einem Windkanal mit jeweils zwei Windturbinen.
Dieser Windkanal verstärkt den natürlichen Wind, der die Dachkante überströmt und nutzt die Druckunterschiede am Gebäude: Die Luft strömt durch einen zweieinhalb Meter langen sogenannten Venturi-Kanal. Durch den Druckunterschied vor und hinter dem Kanal wird die natürliche Windgeschwindigkeit erhöht. Dadurch steht mehr Windleistung bei gleicher Fläche zur Verfügung. Die Windströmungen kühlen zugleich die Solarpaneele und erhöhen so deren Wirkungsgrad.

Sonnen- und Windenergie in bebauten Gebieten effektiv nutzen
„Windrail als ‚smarte Dachkante‘ ist die Vision, bei der Energieerzeugung, Design und Funktion für Dachkanten optimal miteinander kombiniert werden. Dadurch entsteht eine leise und kostengünstige Art um Sonnen- und Windenergie gerade in bebauten Gebieten effektiv zu nutzen. Die online steuerbaren Kleinkraftwerke eignen sich hervorragend für Sanierungen und
Neubauten hoher Gebäude mit Flachdach“, sagt Sven Köhler, CEO der Züricher Anerdgy AG.
Einen Kurzfilm der Anlage (Luftbildaufnahme) ist im Internet zugänglich unter: www.gewobag.de/windrailvideo

11.11.2016 | Quelle: Anerdgy AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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