Photovoltaik in der Schweiz: Testanlage zieht vom Walensee nach Davos

Die EKZ (Elektrizitätswerke des Kantons Zürich) wollen ihre bestehende Photovoltaik-Testanlage vom Walensee nach Davos verschieben.

Mit Unterstützung der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW, Wädenswil) und den Solar-Spezialisten der ZENNA AG sollen dort die Auswirkungen der hochalpinen Klima- und Wetterverhältnisse auf die Solarstrom-Produktion untersucht werden.
Im Frühling soll die Testanlage modifiziert und auf die Totalp oberhalb Davos verlegt werden. Die EKZ haben bei der Gemeinde Davos ein entsprechendes Baugesuch eingereicht. Zum Zeitpunkt des Umzugs wird die Messkampagne am Walensee abgeschlossen sein.

Partner suchen Erkenntnisse über den Bau von Photovoltaik-Anlagen im Hochgebirge
Die PV-Versuchsanlage in Davos wird eine maximale Leistung von 10 kWp aufweisen und dient nur zu Forschungszwecken. Nach maximal fünf Jahren soll die Versuchsanlage wieder abgebaut werden.
Von den Untersuchungen in Davos versprechen sich die EKZ und ihre Partner Erkenntnisse für den Bau von Solarstromanlagen in hochalpinen Gebieten.
Konkret sollen die Auswirkungen der Lichtreflexion des Schnees und der klimatischen Verhältnisse untersucht werden. Es handelt sich um ein Forschungsprojekt, das von der ZHAW geleitet und von der Kommission für Technologie und Innovation (KTI) des Bundes gefördert wird. Ebenfalls am Projekt beteiligt ist das WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF in Davos.
„Solaranlagen im hochalpinen Bereich sind interessant“, erklärt Hanspeter Fuchs, Leiter erneuerbare Energien bei den EKZ.
„Im Winter liefern hochalpine Solaranlagen wesentlich mehr Strom als Anlagen im Unterland – wo es häufig Nebel hat. Zudem erwarten wir einen positiven Effekt durch die Reflexion der Sonneneinstrahlung an der Schneedecke“.

Konkrete Rahmenbedingungen für PV-Anlage am Walensee nötig
Die Weiterentwicklung des Projekts „Solaranlage Walensee“ wird nach Abschluss der Messkampagne im Frühling ausgesetzt. Zurzeit sei die Bewilligungsfähigkeit der Anlage nicht gegeben und eine Prognose hinsichtlich Wirtschaftlichkeit nicht möglich.
Erst wenn die zukünftigen gesetzlichen Rahmenbedingungen klar seien, würden die beteiligten Partner EKZ und SAK (St. Gallisch-Appenzellische Kraftwerke AG) über das weitere Vorgehen entscheiden.

24.11.2016 | Quelle: EKZ | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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