Martin Schachinger, pvXchange: Zurück zu alter Größe – wird 2017 ein Super-Solarjahr?

Die Photovoltaik-Modulpreise fallen kontinuierlich, und die November-Installationszahlen in Deutschland zeigen schon einen Anstieg um rund 50 % gegenüber dem Vormonat. Auch der Dezember dürfte ähnlich positiv verlaufen, sagt Martin Schachinger von pvXchange. Allerdings sind die genauen Zahlen noch nicht bekannt.

„Die 1-GWp-Grenze dürfte damit für 2016 aber leicht überschritten werden, was vermutlich alleine dem aktuellen Preisverfall zu verdanken ist. Nach einem Rückgang im Dezember um durchschnittlich 2 % über fast alle Herkunftsregionen hinweg beruhigen sich die Preise im Januar jedoch merklich.“

Allgemein sehr gute Aussichten für den deutschen Photovoltaik-Markt
Eine verlässliche Prognose für das Gesamtjahr 2017 abzugeben, falle hingegen noch schwer: „Die Aussichten sind allgemein sehr gut, denn es gibt einen gehörigen Nachholbedarf, vor allem bei Anlagen aus deutschen Freiflächen-Auktionen. Ebenfalls wird eine Erhöhung der EEG-Einspeisevergütung für Februar erwartet. Manche Analysten sind jedoch noch vorsichtig optimistisch, aber alle sagen eine merkliche Steigerung der Installationszahlen gegenüber dem Vorjahr voraus. Die Prognosen für das angehende Jahr reichen von 1,4 Gigawatt in Deutschland bis über 2 Gigawatt. Ich selbst halte es sogar für möglich, dass wir den Zielkorridor der Bundesregierung von 2,3 bis 2,5 GWp erreichen und damit den Zubau mindestens verdoppeln können.“

Die EU-Kommission hält an Mindestimportpreis fest
Was kann die Entwicklung noch negativ beeinflussen? „Die EU-Kommission hält unsinnigerweise an den Schutzmaßnahmen und damit an einem Mindestimportpreis für chinesische Module fest. Dessen zukünftige Höhe ist allerdings noch unbekannt. Eventuell geben die Kommissare allein dem Druck einzelner Akteure nach, rechnen aber selbst nicht mehr damit, dass die Maßnahmen noch jemanden interessieren. Chinesische Hersteller haben sich längst arrangiert und größere Produktionskapazitäten in strafzollfreien Regionen aufgebaut. Nur eine radikale Verschärfung der Bedingungen könnte das Comeback der asiatischen Module auf dem Europäischen Markt noch stoppen.“

Standardmodulpreise werden sich voraussichtlich um die 40-Cent-Marke etablieren
Ein größerer Preisrutsch ist laut Schachinger wahrscheinlich nicht mehr zu erwarten – den hat es bereits im letzten Quartal gegeben. „Die Standardmodulpreise werden sich nun erst einmal um die 40-Cent-Marke herum etablieren, bei sehr großen Abnahmemengen vielleicht noch etwas darunter. Bei diesem Preisniveau können aber beinahe alle Arten von Projekten wirtschaftlich umgesetzt werden – es gibt also keinen Grund, mit der Realisierung noch abzuwarten. So werden aber endlich alle Befürworter der EU-Schutzmaßnahmen Lügen gestraft, die einen Zusammenhang von Marktpreis und Marktentwicklung geleugnet haben, denn die politischen Rahmenbedingungen in Europa haben sich von letztem zu diesem Jahr nicht grundlegend verändert!“Übersicht der nach Technologie unterschiedenen Preispunkte im Dezember 2016 inklusive der Veränderungen zum Vormonat:Zum Photovoltaik-Preisindex
Quelle: pvXchange

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