Bündnis fordert: Gesetz für Mieterstrom muss bis zur Sommerpause umgesetzt werden

Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries hat bis zur Sommerpause ein Gesetz für Mieterstrom angekündigt. Laut einer aktuellen Studie des Ministeriums könnten rund 3,8 Millionen Mieterhaushalte kostengünstigen Solarstrom vom Dach beziehen.

Dieses Potenzial müsse endlich erschlossen werden, fordert ein breites Bündnis aus Verbänden und Unternehmen.
„Wir nehmen Ministerin Brigitte Zypries beim Wort: Mieter müssen endlich die Möglichkeit erhalten, die Energiewende aktiv mitgestalten und daran teilhaben zu können“, so die gemeinsame Botschaft von Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), Bundesverband Erneuerbare Energien e.V., Bundesverband Solarwirtschaft e.V., Bundesverband Energiespeicher e.V., der Bundesgeschäftsstelle Energiegenossenschaften beim DGRV sowie den Unternehmen Greenpeace Energy, LichtBlick, NATURSTROM und Polarstern.
Die deutliche Ausweitung von Mieterstromprojekten würde die Energiewende in die Städte bringen und ihre Akzeptanz unter Mieterinnen und Mietern weiter stärken, so das Bündnis in einem gemeinsamen Positionspapier.

Mieterstrom schlechter gestellt als Eigenverbrauch
Bislang ist Mieterstrom gegenüber dem Eigenverbrauch schlechter gestellt. Während Hausbesitzer keinerlei Abgaben und Umlagen auf den selbst erzeugten Strom zahlen müssen, wird der im Hausnetz an Mieter gelieferte Solarstrom mit der vollen EEG-Umlage belastet.
„Es ist ein Gebot der Fairness, dass für Eigenheimbesitzer und Mieter die gleichen Spielregeln gelten. Die von der Politik in Aussicht gestellte Regelung muss jetzt so ausgestaltet werden, dass Mieterstrom für breite Mieterkreise attraktiv wird“, sagt vzbv-Vorstand Klaus Müller.
Die Wirtschaftlichkeit von Mieterstrom-Modellen werde durch bislang uneinheitliche Anforderungen an die Zählereinrichtungen zusätzlich erschwert. Heute kann jeder der rund 800 Netzbetreiber in Deutschland eigene Anforderungen und Wünsche definieren. „Ein für ganz Deutschland gültiges Zählerkonzept würde Mieterstrom erheblich vereinfachen“, sagt Dr. Tim Meyer, Geschäftsbereichsleiter Dezentrale Energieversorgung bei der NATURSTROM AG.
„Uns ist es wichtig, zeitnah eine Lösung zu finden, die Mieterstrommodelle bundesweit und in größerem Umfang ermöglicht. Energieversorger, Genossenschaften, Vermieter und andere Akteure sollten gleichermaßen die Chance haben, als Mieterstromlieferanten aufzutreten. Dies ist im Rahmen eines Direktfördermodells leichter darstellbar“, bekräftigt Dr. Andreas Wieg, Leiter der Bundesgeschäftsstelle Energiegenossenschaften.
Das Positionspapier kann auf www.sonneteilen.de heruntergeladen werden.

20.02.2017 | Quelle: NATURSTROM AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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