Elektroflotten in Unternehmen werden wirtschaftlich

Studien zeigen, dass die E-Mobilität für Unternehmen im Vergleich zu fossil betriebenen Fahrzeugflotten schon heute günstiger sein kann. Foto: Solar Promotion
Die Autoren einer Studie der DEKRA und dem Institut für Automobilwirtschaft (IFA) erwarten, dass die Gesamtkosten eines Elektroautos inklusive Anschaffung, Strom, Wartung und Reparatur weiter sinken und 2020 sogar ohne zusätzliche staatliche Subventionen bereits um 3,2 Prozent unter den Kosten eines Autos mit Verbrennungsmotor liegen.

Gerade Wartung und Reparatur von Flottenfahrzeugen sind bei Unternehmen ein wachsender Kostenpunkt. Bei E-Autos fallen weniger Servicearbeiten an.
Wirtschaftlichkeit beginnt aber bereits bei der Anschaffung: Der Kaufpreis ist heute kaum noch ein Argument für Verbrenner und gegen Stromer. Vor allem Nutzfahrzeuge, die im Leasing betrieben und abgeschrieben werden können, werden in der Elektro-Variante für Unternehmen zunehmend günstiger. Für die sinkenden Preise verantwortlich sind neben Kaufprämien der Abverkauf höherer Stückzahlen, ein größeres Angebot sowie die zunehmend bezahlbare Technik. Beispiel Batteriekosten: 2010 kostete eine Kilowattstunde noch rund 600 Euro. Das Beratungsunternehmen Horváth & Partners hat errechnet, dass 2016 nur noch rund 225 Euro pro Kilowattstunde anfielen. 2020 könnte die Kilowattstunde sogar knapp unter 100 Euro kosten.
Elektrifizierte Flotten bilden gemeinsam mit Carsharing eine wirtschaftliche Alternative zu fossil betriebenen Dienst- und Firmenwagen. Flottenfahrzeuge werden im Jahr viele Tausend Kilometer gefahren und ihre Kosten nach Kilometer berechnet. Dabei kommt beispielsweise der e-Golf schon heute besser weg als sein Verbrenner-Pendant, wie ein Kostenvergleich des ADAC zeigt: Das Fahrzeug kostet bei einer Laufleistung von 10.000 Kilometern im Jahr 63,2 Cent pro Kilometer. Im Vergleich: Die Benziner-Variante ist bei gleicher Laufleistung um 0,3 Cent teurer, in der Dieselversion muss der Verbraucher 5,7 Cent mehr zahlen. Stellt man Tesla-Modelle aus der X- und S-Reihe entsprechenden BMW-, Audi- und Mercedes-Verbrennungsmodellen gegenüber, ist auch hier die Elektrovariante günstiger: Der Tesla S 75D ist bei einer Laufleistung von 10.000 Kilometern mit 144,2 Cent pro Jahr 28,5 Cent günstiger als der BMW 640i (172,7). Der BMW 640d kostet 177,5 Cent.
Zugunsten der E-Modelle fallen auch teilweise die Kosten bei Nutzfahrzeugen aus: Der Nissan e-NV200 Kombi Premium kostet bei 10.000 Kilometern pro Jahr 61,6 Cent pro Kilometer. Die Benziner- und Diesel-Pendants sind mit 62,5 Cent beziehungsweise 64,4 Cent um mindestens 0,9 Cent teurer. Die positive Kostenentwicklung bekommt noch einen weiteren Schub, wenn die Autos mit selbst erzeugtem Strom geladen werden. Bei einer PV-Anlage, die nach 20 Jahren aus der EEG-Vergütung herausfällt, gibt es den sauberen Strom nahezu zum Nulltarif.
Carsharing-Konzepte erhöhen dank der Mehrnutzung die Laufleistung deutlich und sorgen dafür, dass insgesamt weniger Autos vom Unternehmen angeschafft werden müssen. Im Hinblick auf die Fahrverbotspläne mancher Großstädte wie Stuttgart, München oder Berlin ist das Teilen-Prinzip ein zusätzlicher Schritt hin zu einem zukunftsfähigen und nachhaltigen Verkehrskonzept.
Wie Mobilität und Transport in Zukunft aussehen, hängt grundlegend von innovativen Ladelösungen, Batteriekonzepten und Geschäftsmodellen für eine nachhaltige Mobilität ab. Die Power2Drive Europe deckt den Sektor Verkehr mit ihrem Themenspektrum umfangreich ab und verknüpft dabei die Bereiche Erneuerbare Energien, Energiespeicherung und Elektromobilität auf neuartige Weise. Über 200 Anbieter von Antriebsbatterien, Ladeinfrastruktur, Elektrofahrzeugen, Netzinfrastruktur- und Integrationslösungen bringen der aufstrebenden Branche wichtige Impulse für die Zukunft. Unter dem Dach der neuen Innovationsplattform „The smarter E“ nimmt die Power2Drive damit einen wichtigen Platz ein. Im Kontext einer neuen Energiewelt rückt die Kopplung der Sektoren Verkehr, Wärme und Strom immer mehr in den Mittelpunkt. The smarter E Europe vereint die vier Energiefachmessen Intersolar Europe, ees Europe, EM-Power und Power2Drive Europe und deckt damit alle Kernbereiche entlang der Energiewertschöpfungskette ab.

30.01.2018 | Quelle: Power2Drive | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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