SolarWorld hängt am seidenen Faden

Solarthemen 505. Noch bis zum 30. September lässt Insolvenzverwalter Christoph Niering die Frist für die SolarWorld Industries GmbH laufen. Findet sich bis dahin kein Käufer, der den Geschäftsbetrieb übernimmt, soll er eingestellt werden.

Die Gläubigerversammlung stimmte Nierings Entschluss zu. Offenbar haben sich bislang keine Interessenten aus dem Solarbereich gefunden, denen aus Sicht Nierings Chancen eingeräumt werden. In Vorbereitung auf eine mögliche Schließung hat der Insolvenzverwalter bereits einen Interessensausgleich und Sozialplan mit dem Gesamtbetriebsrat und den Betriebsräten in Arnstadt und Freiberg ausgehandelt. Schon zum 1. August können dort rund 500 Mitarbeiter in eine Transfergesellschaft wechseln. Damit wird dann offenbar auch die Produktion nicht weiter fortgeführt oder eingeschränkt. Dies betrifft vor allem die Zellproduktion Arnstadt, während in Freiberg die Modulproduktion noch eine Weile weiterlaufen könnte. Niering erklärte, die Bundesregierung habe allem Anschein nach die Forschung, Entwicklung und Produktion von Solarzellen in Deutschland aufgegeben. Dies sei auch mit Blick darauf unverständlich, dass die Bundesregierung mit der „Forschungsfabrik Mikroelektronik” einen Weg aufgezeigt habe, wie wichtige Schlüsselindustrien auch in einem schwierigen marktwirtschaftlichen Umfeld erhalten werden können. „Mit dem Projekt Forschungsfabrik Photovoltaik hätten nicht nur viele Arbeitsplätze gesichert, sondern vor allem das jahrelange Forschungs-Know-How und die hieraus hervorgegangenen Patente in Deutschland gehalten werden können”, so Niering.

Beliebte Artikel

Schließen