Meyer Burger verlagert nach China und baut Stellen ab

Meyer Burger baut sich strukturell um und versucht, Kosten zu sparen. Dabei werden rund 100 Arbeitsplätze wegfallen und Teile des Unternehmens nach China verlagert. Foto: Meyer Burger
Die Meyer Burger Technology AG hat heute ein Transformationsprogramm veröffentlicht und strukturelle Änderungen angekündigt. Teil davon ist die Verlegung des Vertriebs nach China. Die Maßnahmen führen zu einem Abbau von 100 Arbeitsplätzen.

Da die Fertigungsindustrie für PV Wafer, Zellen und Module überwiegend in Asien angesiedelt ist, wird Meyer Burger auch einen wesentlichen Teil seiner weltweiten Vertriebs- und Servicefunktionen für Standard-PV-Lösungen von Europa nach Asien, und dabei insbesondere nach China verlagern.
Zudem werden für die Standard-PV-Produkte weitere Outsourcing- oder Kooperationspartnermodelle geprüft, um das Standard-Geschäft näher zu den Kunden zu bringen und mit lokalem Design und Fertigung Kosten zu reduzieren und Margen zu sichern. Gleichzeitig werden die globalen Betriebsstandorte optimiert. Durch diese Veränderungen werden die zukünftigen PV-Geschäftsaktivitäten von Meyer Burger hauptsächlich in Hohenstein-Ernstthal (Deutschland) und Wuxi-Shanghai (China) konzentriert. Die Hauptsitzstruktur wird entsprechend angepasst.
Personalverlagerungen und Stellenabbau
Die Neuausrichtung, die Verlagerung von verschiedenen Funktionen und die effektivere Organisationstruktur führen insgesamt zu einem Abbau von rund 100 Mitarbeitenden bzw. rund 9% der erwarteten Anzahl Mitarbeitende von ca. 1.100 (nach vollständiger Umsetzung der Einstellung der Produktionsaktivitäten in Thun, wie am 2. November 2017 angekündigt).
Strategischer Produkt-Fokus
Meyer Burger konzentriert im PV-Bereich den strategischen Schwerpunkt vor allem auf Heterojunction, SmartWire Connection Technology SWCT und attraktive Zell-/Modultechnologien der nächsten Generation wie beispielsweise Tandem Zellen, bei denen verschiedene Zelltypen gestapelt werden. Man sehe verstärktes Interesse in diesen Technologien, insbesondere auch einen Anstieg der Anfragen ausserhalb von China. Allerdings bleibe es bei dem aktuellen Marktumfeld schwierig, den genauen Zeitpunkt entsprechender Auftragseingänge vorauszusagen.
Refokussierung von Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten
Meyer Burger hat in den letzten Jahren durchschnittlich rund CHF 50 Mio. per annum in Forschung & Entwicklung investiert. In Asien wird die Gesellschaft die Technologie- und Engineeringkompetenz weiter ausbauen, um auch im Bereich F&E nahe beim Kunden agieren zu können. Durch die gleichzeitige Repositionierung des Standard-PV-Geschäfts und Fokussierung auf Zell-/Modultechnologien sowie einer Konzentration der F&E-Aktivitäten auf die vielversprechendsten Produkte erwartet die Gesellschaft eine Einsparung bei den jährlichen F&E-Ausgaben von rund CHF 10 Mio.
Positiver Einfluss ab 2021
Allgemeine und administrative Funktionen werden innerhalb der gesamten Gruppe nochmals gestrafft, um so weitere Einsparungen bei den Betriebskosten zu ermöglichen.
Nach vollständigem Abschluss des Transformationsprogramms erwartet Meyer Burger ab dem Geschäftsjahr 2021 einen positiven Einfluss auf Stufe EBITDA von rund CHF 25 Mio. im Jahr. Drei Viertel der Maßnahmen werden voraussichtlich bis Ende 2019 umgesetzt sein. Das Programm führt zu einmaligen liquiditätswirksamen Aufwendungen von rund CHF 11 Mio. für Personal- und Produktetransfers sowie in Personalkosten, von denen CHF 4 Mio. in der Jahresrechnung 2018 anfallen. Meyer Burger erwartet, dass das Break-even Level auf der Stufe Konzernergebnis nach Umsetzung des Transformationsprogramms auf ein Nettoumsatzniveau von rund CHF 250 Mio. gesenkt wird.

16.10.2018 | Quelle: Meyer Burger | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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