Photovoltaik-Zubau schwächt sich ab

Solarthemen+plus. Der starke Photovoltaik-Zubau des ersten Quartals wird nach Einschätzung des Bundesverbandes Solarwirt­schaft (BSW) nicht so weiter gehen. Denn er beruhte auf einem Vorzieheffekt, der wegen der Sonderkürzung der Einspeisevergütung für große Dachanlagen zum Tragen kam.

Zu Jahresbeginn hat die Photovoltaik in Deutschland stark zugelegt. Besonders stark war der Januar mit 540 Megawatt. Danach sanken die Neuinstallationen im Februar auf 380 Megawatt und im März auf 350 Megawatt ab. Insgesamt lag der Zubau im ersten Quartal 2019 bei knapp 1,3 Gigawatt. Das geht aus Zahlen der Bundesnetzagentur hervor. Ganz so gut wie im ersten Quartal wird es nach Einschätzung des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW Solar) nicht weitergehen. Denn der Aufschwung beruhte auf einem Sondereffekt. Aufgrund einer Neufassung des Energiesammelgesetzes reduzierte sich die Einspeisevergütung für Dachanlagen zwischen 40 und 750 Kilowatt Leistung nicht wie bei kleineren PV-Anlagen um 1 Prozent sondern deutlich stärker von 10,36 Cent pro Kilowattstunde auf 9,87 Cent pro Kilowattstunde. Ähnlich große Schritte nach unten gab es im März und April. Das hatte einen Vorzieheffekt zur Folge: Viele Investoren von größeren PV-Anlagen haben die Installation zum Jahresbeginn hin beschleunigt. Seit Mai gilt nun aufgrund dieses starken Zubaus eine Degression von 1,4 Prozent für alle Gebäudeanlagen. „Wir erwarten von der etwas stärker sinkenden Einspeisevergütung für Photovoltaik-Dachanlagen in den nächsten Monaten keine nennenswerte Wachstumsdelle“, sagt BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. „Die Branche ist nach unserer Einschätzung in der Lage, die bevorstehenden Degressionsschritte mitzugehen. Der atmende Deckel im EEG ist ambitioniert, aber er funktioniert und ist von der Branche akzeptiert – anders als der fixe Förderdeckel bei 52 Gigawatt.“ Wichtig sei, so Körnig, dass die Bundesregierung die regulatorischen und politischen Weichen für ein Zubauziel von mindestens 10 Gigawatt Photovoltaik pro Jahr stelle. Für das laufende Jahr rechnet der BSW mit einem Photovoltaikzubau von 3 Gigawatt.“ Text: Jens Peter Meyer

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