Klimakonferenz ICCA2019 in Heidelberg eröffnet

Pressekonferenz zum ICCA-Auftakt mit Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter, Foto: Stadt Heidelberg/Philipp Rothe
Heute haben Bundesumweltministerin Svenja Schulze, der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann und der Heidelberger Oberbürgermeister Eckart Würzner die internationale Klimaschutzkonferenz ICCA2019 in Heidelberg eröffnet.

„ICCA“ steht für „International Conference on Climate Action“. Rund 1000 Verantwortliche aus Städten, Regionen und Staaten aus der ganzen Welt erarbeiten praktische Lösungen für Klimaschutz und Klimaanpassung und tauschen ihre Erfahrungen bei Klimaschutzprojekten aus.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze sagte: „Städte sind für mehr als 60 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich. Darum sind sie auch ein wichtiger Teil der Lösung. In Heidelberg wollen wir gemeinsam nach Wegen suchen, wie die Städte noch mehr für den Klimaschutz tun können. Die Ergebnisse der Konferenz werden wir dann auch nach New York an die Vereinten Nationen berichten.“
Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würznersagte: „Wir müssen einen Anreiz für klimagerechtes Handeln setzen. In der Vergangenheit hatten wir den Kohlepfennig. Heute brauchen wir einen „Planet Future Fund“. Die Schweiz macht uns das seit Jahren vor. Dort gibt es eine Abgabe auf den Verbrauch fossiler Brennstoffe. Aus den Einnahmen werden Fördermaßnahmen finanziert, die jeder nutzen kann. Außerdem bekommt jeder Bürger einen einheitlichen Betrag zurück. Wer viel verbraucht, zahlt drauf. Wer sich klimafreundlich verhält, macht unter dem Strich sogar einen finanziellen Gewinn.“
Städte sind verantwortlich für viele klimarelevante Versorgungsbereiche. Dabei müssen sie aber von der nationalen und regionalen Ebene unterstützt werden. Es kommt daher entscheidend auf eine bessere Abstimmung von Staaten mit ihren Regionen, Städten und auch der Zivilgesellschaft an – so dass jede Ebene und jeder Akteur seinen Beitrag zum Klimaschutz am besten leisten kann. Die Konferenzteilnehmer wollen Impulse in die Städte und Staaten sowie zum Klimagipfel des UN-Generalsekretärs am 23. September in New York senden.
Gemeinsame Gastgeber der Konferenz sind das Bundesumweltministerium, das Land Baden-Württemberg und die Stadt Heidelberg. An die Konferenz angebunden sind auch die Climate Neighbourhoods, die in dezentralen Formaten die Bürger und die Zivilgesellschaft einbinden. Nach dem erfolgreichen Auftakt in Hannover 2015 finden in Heidelberg am 22. und 23. Mai 2019 zum zweiten Mal die Climate Neighbourhoods (CN) in unmittelbarer Nähe zur ICCA2019 statt.
Unter dem Motto „Let’s scale-up solutions“ erarbeiten die 200 Teilnehmenden Strategien zur Verbreitung und Intensivierung von Klimaschutzaktivitäten, aus denen Empfehlungen für den internationalen Klimaschutzdialog abgeleitet werden. Hierzu sind Vertreterinnen und Vertreter aus Kommunen, zivilgesellschaftlichen Organisationen, Unternehmen und Jugendliche eingeladen – also Macherinnen und Macher der lokalen Umsetzungsebene aus der ganzen Welt. Die Climate Neighbourhoods werden organisiert vom Institut für Energie- und Umweltforschung und dem Städtenetzwerk Klima-Bündnis.
Beim „Youth Climate Summit“ bekommen junge Leute ein eigenes Diskussionsforum geboten. Klare Botschaften, aber auch ein Zeichen der Relevanz, junge Menschen in Entscheidungsprozessen einzubeziehen, werden an die politischen Vertreterinnen und Vertreter der Climate Neighbourhoods und der ICCA gesendet.
Um die ICCA2019 herum finden zahlreiche weitere Konferenzen, formelle und informelle Treffen zu Themen des kommunalen Klimaschutzes statt.22.5.2019 | Quelle: BMU | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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