BEE: Breiter Ausbau regenerativer Energien für Klimaziele nötig
Der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) hat angesichts des notwendigen Strombedarfs bis 2030 einen breiten Ausbau von Sonnen-, Wind- und Bioenergie angemahnt.
Der BEE hat die jüngste Analyse des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zum Anlass genommen, erneut auf einen beschleunigten Ausbau regenerativer Energien zu drängen.
So kritisierte die BEE-Präsidentin, Simone Peter, „dass wir mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien derzeit nicht schnell genug vorankommen und auf ein deutliches Ausbaudelta zusteuern. Hinsichtlich der zukünftigen Strombedarfe legt der BDEW sogar eine unrealistisch konservative Schätzung an. Der tatsächliche Zubaubedarf Erneuerbarer Energien könnte angesichts der großen Nachfrage nach CO2-freiem Strom aus der deutschen Industrie sowie perspektivisch aus den Sektoren Verkehr und Wärme noch deutlich stärker steigen.“
Vor dem Hintergrund dieser Strombedarfe seien Zubaudeckel für die Bereiche Offshore-Wind und Photovoltaik nicht mehr zeitgemäß. Geboten sei die Anhebung des 15-GW-Deckels für Wind auf See auf 20 GW bis 2030 sowie die Abschaffung des 52-GW-Deckels für PV-Anlagen außerhalb des Ausschreibungsregimes. Zudem müsse eine Stärkung des gewerblichen solaren Eigenverbrauchs angereizt werden, damit die Energiewende auch in den Städten Fortschritte machen könne.
Klar müsse aber auch sein, so Peter weiter, „dass nur solche Szenarien zur Erreichung des 65%-Ziels führen können, in denen die Erneuerbaren in einem breiten Mix aus Wind Onshore und Offshore, Photovoltaik und Bioenergie ausgebaut werden. Die verschiedenen Energieträger dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Der zweifelsohne dringend notwendige Zubau von PV ist ebenso erforderlich, wie ein dynamisierter, bundesweiter Ausbau von Windenergie an Land. Bei der Bioenergie ist ein Stabilisierungspfad erforderlich, um den Rückbau von Biogasanlagen abzubremsen. Nur mit allen Energieträgern gemeinsam bleiben 65 Prozent Erneuerbare bis 2030 möglich und die Energiewende so ein langfristiges Erfolgsmodell für Klima, Wirtschaft und Wertschöpfung im ländlichen Raum.“
Der BDEW kam in seiner Analyse zu dem Schluss, dass zur Erreichung des 2030er Ziels von 65 Prozent Erneuerbaren Energien im Strombereich insgesamt 215 bis 237 GW installierte Erneuerbaren-Leistung notwendig seien. Die derzeitigen Ausbaukorridore seien nicht ausreichend und würden bis 2030 lediglich zu einem Anteil der Erneuerbaren an der deutschen Gesamtstromerzeugung von 54 Prozent führen.
19.6.2019 | Quelle: BEE | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH