Solarthermie wächst wieder

Solarthemen+plus. Im Jahr 2018 konnte die Solarwärmebranche in der Europäischen Union 8,4 Prozent mehr Kollektoren ver­kaufen als im Jahr davor. Die solarthermische Stromgewinnung stagniert in der EU aber weiterhin.
Die Trendwende scheint geschafft: Zum ersten Mal seit dem Jahr 2008 ist der Solarwärmemarkt in der Europäischen Union im Vorjahr wieder angewachsen. Das geht aus Zahlen des EurObserv’ER hervor. In der gesamten EU konnte die Branche demnach in 2018 rund 1500 Megawatt (MW) Solarwärmeleistung absetzen. Das entspricht einem Wachstum von 8,4 Prozent. Deutschland ist nach wie vor der größte europäische Solarwärmemarkt mit rund 400 MW. Es folgen Polen und Griechenland mit jeweils 230 MW, Spanien (140 MW) und Frankreich (110 MW). Mit einem Wachstum von 180 Prozent hat Polen 2018 den größten Sprung gemacht. Treiber sind dort die Kommunen, die über Ausschreibungen unterstützt mit europäischen Geldern Solarwärmeanlagen fördern. Ziel ist die Verbesserung der durch die Emissionen von Kohleöfen stark verschmutzte Luft. Etwa 80 Prozent der neuen Solarwärmeanlagen beruhen dort auf kommunaler Förderung. Auch Frankreich hat mit 27 Prozent stark zugelegt. Hier waren es vor allem die Überseegebiete, in denen Solarwärmeanlagen gefragt waren. In Griechenland konnte der traditionell starke Solarwärmemarkt um 4 Prozent wachsen. Auf der anderen Seite sind die Verkäufe in anderen Ländern wie Deutschland und Italien gesunken. Von einer EU-weiten Trendwende der Solarwärme kann also keine Rede sein. Während die direkte Solarwärmenutzung wieder wächst, stagniert die solarthermische Stromgewinnung (CSP) in der EU weiter. Seit 2014 konnte kein neues Projekt mehr realisiert werden, so dass die Gesamtleistung bei 2,3 Gigawatt stagniert. EurObserv’ER verweist aber auf etliche CSP-Projekte, die sich derzeit in der Planung befänden.

Text: Jens Peter Meyer, Grafik: EurObser’ER

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