Diskussion: Abwrackprämie für Ölheizungen?

In Sonnenhäusern heizen die Bewohner schon heute mit 100 Prozent erneuerbarer Energie. Foto: FASA AG
Die CDU-Parteivorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer hat eine Abwrackprämie für Ölheizungen ins Spiel gebracht. Der BEE begrüßt die Idee. Kritik kommt von der FDP.

In einem Gastbeitrag für die Zeitung Welt am Sonntag haben die CDU-Parteivorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer und der Unionsfraktionsvize Andreas Jung eine Abwrackprämie für Ölheizungen gefordert. Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) begrüßt diesen Vorstoß. „Ölheizungen passen nicht in eine moderne, klimafreundliche Wärmeversorgung. Sie heizen das Klima auf. Wir müssen uns so schnell wie möglich von fossilen Energieträgern verabschieden“, sagt BEE-Präsidentin Simone Peter.

Statt neue Öl- und Erdgasheizungen weiter zu fördern, ist der vollständige Einsatz erneuerbarer Energien im Wärmesektor voranzubringen. Erneuerbare Wärmetechnologien sind ausgereift und stehen in breitem Umfang zur Verfügung: von Wärmepumpen über Solarenergie bis zu Holzenergie, Biogas und Geothermie. Alte Ölheizungen dürften nicht durch neue ersetzt werden. Der BEE setzt sich deshalb für eine steuerliche Förderung für Heizungstechnologien mit CO2-freien Energieträgern ein. „Die steuerliche Förderung darf auf keinen Fall Heizungstechnologien mit fossilen Energieträgern subventionieren. Sonst schaffen wir die Klimaziele nicht.“

Zudem solle es neben der Förderung auch ökonomische Anreize geben, die den CO2-Ausstoß mit einem Preis belegen. Der BEE schlägt einen CO2-Einstiegspreis in Höhe von 60 Euro pro Tonne vor, der schrittweise ansteigen und für den sozialen Ausgleich als direkter Bonus pro Kopf wieder rückerstattet werden soll. Des Weiteren sei es für eine erfolgreiche Klimaschutzpolitik im Wärmesektor unerlässlich, den CO2-Ausstoß von Gebäuden gesetzlich stärker zu regulieren. In diesem Zusammenhang müsse das geplante Gebäudeenergiegesetz (GEG) auf Klimaschutz und innovative Technologien ausgerichtet werden. „Der vorliegende Gesetzentwurf zur Gebäudeenergie wird den Erfordernissen in keinster Weise gerecht“, sagt Peter.

Erneuerbare Energien könnten im Wärmebereich deutlich mehr zum Klimaschutz beitragen als unter den derzeitigen Bedingungen möglich. „Die sauberen Technologien sind vorhanden. Entscheidend ist, dass die Benachteiligung Erneuerbarer gegenüber fossilen Energieträgern schnellstens beseitigt wird“, betont Peter.

Kritik an dem Vorschlag einer Abwrackprämie für Ölheizungen äußerte der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, Marco Buschmann. Deutschland habe mit solchen Prämien schlechte Erfahrungen gemacht, sagte Buschmann gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
 
12.8.2019 | Quelle: BEE | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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