Solarer Wasserstoff billiger als gedacht

Eine animierte Darstellung zeigt wie Wind- und Solarenergie zusammenwirken für die Sektorenkopplung.Foto: malp / adobe.stock.com
Wind und Photovoltaik sind entscheidend für die Sektorenkopplung und eine nachhaltige Energiewende.
Solarer Wasserstoff kann günstiger produziert werden als bislang angenommen. Nach Aussage von Wissenschaftlern der Universität Mannheim habe Wasserstoff damit das Potenzial, zu einem wichtigen Baustein bei der Abkehr von fossilen Brennstoffen in der Industrie und Mobilität zu werden.

Prof. Stefan Reichelstein von der Universität Mannheim, erklärt, mit Hilfe von kombinierten Systemen aus einer Wind- oder Solar-Anlage mit einer modernen Power-to-Gas-Anlage könne CO2-freier auch solarer Wasserstoff viel günstiger hergestellt werden als bislang angenommen. „Unsere Ergebnisse lassen mich die Vorhersage bekräftigen, dass die Entwicklung für Wasserstoff im kommenden Jahrzehnt ähnlich rasant ablaufen mag wie für Wind- und Solarenergie in den Neunziger Jahren.“, so Reichelstein.

Bei der Suche nach Alternativen zu CO2-intensiven fossilen Brennstoffen besitzt Wasserstoff nach Meinung der Wissenschaftler ein erhebliches Potenzial. Das Gas biete eine Energieplattform für viele Anwendungen, darunter als Kraftstoff für den Verkehr und Eals nergiespeicher für die Stromerzeugung. Während Wasserstoff durch verschiedene Prozesse gewonnen werden kann, hat eine Erzeugung aus erneuerbarem Strom über ein Power-to-Gas-Verfahren den Vorteil, dass der Wasserstoff frei von Kohlendioxidemissionen ist. Bislang wurde eine solche Erzeugung von solarem Wasserstoff jedoch als zu teuer angesehen.
 
Mit dem jüngsten Kostenrückgang von alternativen Antrieben wie Wasserstoff-Brennstoffzellen befassten sich Wissenschaftler, Unternehmer und Poltiker auch während einer Nürnberger Konferenz Mitte Oktober. Hubert Aiwanger, Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie sagte, die bayerische Regierung sei bestrebt, alternative Antriebe einschließlich Wasserstoff-Brennstoffzellen zu unterstützen und plane den massiven Netzausbau von Wasserstoff-Tankstellen. 

Gunther Glenk, Assistenzprofessor am Mannheim Institute for Sustainable Energy Studies (MISES), erklärt, Stromerzeugung aus Wasserstoff werde als zu teuer angesehen. Doch reversible Brennstoffzellen könnten Strom zu wettbewerbsfähigen Preisen liefern. Reversible Anlagen könnten dann beispielsweise in Zeiten Strom erzeugen, in denen die Erzeugung bei Wind- und Solaranlagen nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken. So werde auch solarer Wasserstoff wirtschaftlich.

14.11.2019 | Quelle: Universität Mannheim | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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