Erneuerbare im Bergbau profitieren von Diesel-Effizienz

Weltkarte mit Angaben zu Solar- und Windnutzung in MinenGrafik: THEnergy
Immer mehr abgelegene Bergwerke nutzen mittlerweile Erneuerbare Energien
Ein Report der Beratungsfirma THEnergy analysiert, wie Microgrids mit erneuerbaren Energien durch Effizienzsteigerung bei Diesel-Generatoren optimiert werden können.

Das Jahr 2019 war nach Einschätzung des Studienautors, Thomas Hillig, Geschäftsführer von THEnergy, der Wendepunkt für Erneuerbare-Energien-Projekte an netzfernen Bergwerken. Mehr als ein Dutzend Anlagen wurden in Betrieb genommen beziehungsweise angekündigt. Erst in einem langwierigen Prozess hätten Erneuerbare im Bergbau in Form von Solar- und Windkraftanlagen sich durchgesetzt, um Energiekosten sowie CO2-Emissionen zu senken.

In den letzten Jahren haben erfolgreiche Pilotprojekte die Bedenken bezüglich Produktionsausfällen ausgeräumt. Energieanbieter haben angefangen, Solar- und Wind-Anlagen an netzfernen Bergwerken zu finanzieren, um den Bergbau-Unternehmen den Strom zu verkaufen. Der Zahlungsfluss ähnelt dabei dem Verfahren, das Bergwerke von Diesel-Verträgen kennen – aber zu geringeren Kosten.

Kostensenkungspotenzial

Die Energieanbieter sind dabei auf Stromerzeugung spezialisiert und suchen nach zusätzlichem Kosteneinsparungspotential. So verwundert es nicht, dass Effizienzverbesserungen von Dieselgeneratoren ihr Interesse geweckt haben. Dieselgeneratoren wandeln nur rund 40 Prozent der Energie in Strom um, der Rest bleibt ungenutzt. Wärmerückgewinnung kann den Dieselverbrauch um etwa 7 Prozent steigern. Der Ansatz basiert auf konventioneller Dampfturbinen-Technologie, wobei technische Weiterentwicklungen inzwischen kleinere Anwendungsgrößen erlauben. Die Technologie hat sich bereits in den Bereichen Biogasmotoren-Wärmerückgewinnung, Biomasse-Verbrennung, industrieller Abwärme und geothermischer Wärme bewährt.

“Wärmerückgewinnung ist die naheliegende Option für Diesel-Einsparungen“, erklärt Hillig. „Die Erneuerbaren haben seit kurzem die Tür für neue Ansätze geöffnet, da sie Akzeptanz für kapitalintensivere Lösungen im Bergbau geschaffen haben.“

Effizienz und Erneuerbare Hand in Hand

Sein neuer Report verdeutlicht, dass Wärmerückgewinnung Hand in Hand mit erneuerbaren Energien-Ansätzen zur Diesel-Einsparung gehen kann. Zu Zeiten, zu denen Kosten-Optimierung und CO2-Einsparungen zunehmend an Wichtigkeit gewinnen, sei die Frage nicht, welche der beiden Lösungen zu wählen ist. Die Antwort bestehe vielmehr in der Kombination beider Ansätze – Effizienzsteigerung und Erneuerbare im Bergbau.

Finanziert wird Hilligs Studie vom niederländischen Hersteller Triogen. Der hat mit seiner „e-box“ eine in Containern konfigurierte Lösung entwickelt, die maßgeschneidert für abgelegene Bergwerke ist. Das Design erlaubt eine einfache Erweiterung ohne Eingriff in den Betrieb des vorhandenen Dieselgenerators.

Zwei 20-Fuß-Container werden an das Abgassystem der Dieselgeneratoren angeschlossen und die e-box erzeugt Strom aus der Abwärme. Die Elektrizität wird in das lokale Netz eingespeist. Dies bedeutet, dass die Dieselgeneratoren entsprechend weniger Strom erzeugen müssen, so dass ihr Treibstoffverbrauch niedriger ausfällt.

Wärmerückgewinnung spart 700 Watt Photovoltaik

Eine einzige e-box spart 300.000 Liter Diesel pro Jahr ein, was ungefähr der Erzeugung einer 0.7 MW Solaranlage in einem sonnigen Gebiet entspricht. Im Jahr 2017 gewann Triogen deshalb die Auszeichnung “Colorado Mining Cleantech Challenge” für seine Innovation. Durch das Ausschöpfen aller Diesel-Einsparungspotentiale können Effizienzsteigerungen in dem schnell wachsenden Marktumfeld der erneuerbare Energien-Lösungen für abgelegene Bergwerke Wettbewerbsvorteile schaffen, meint Hillig. Sein Report steht im Internet zum Download zur Verfügung.

23.1.2020 | Quelle: THEnergy | solarserver.de
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