Photovoltaik in Bayern auf Wachstumskurs

Blick auf Solarpaneele auf grüner Wiese.Foto: IBC
Die Photovoltaik muss in Bayern nach Aussage von Wirtschaftsminister Aiwanger so wie hier in Neusitz noch deutlich ausgebaut werden.
Die Stromerzeugung aus Photovoltaik legte in Bayern 2018 um 4,5 Prozent zu. Auch die Förderung von PV-Anlagen mit Speichern erfreut sich großer Nachfrage.

Die Photovoltaik in Bayern ist auf Wachstumskurs. Das zeigen die neuen Energiedaten für das südliche Bundesland, die das Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie veröffentlichte. Demnach erreicht die Photovoltaik mit einer Stromerzeugung von 11,8 Terrawattstunden einen neuen Höchststand, Das sei ein Plus von 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Damit sich dieser Trend fortsetzen könne, fordert der Freistaat, den 52-Gigawatt-Deckel endlich abzuschaffen. Ein weiterer Eckpunkt der Energiewende sei die Förderung von privaten PV-Speicheranlagen im Rahmen des 10.000-Häuser-Programms. Hier seien über 8000 Anträge auf Speicherförderung in Kombination mit neuen PV-Anlagen gestellt worden. Dies zeige den großen Erfolg des neuen PV-Speicherprogramms, das erst seit August 2019 läuft.

Mehr Agro-Photovoltaik

Bayern will auch neue Ansätze wie die Agro-Photovoltaik voranbringen. Dabei handelt es sich um die Installation von großen PV-Anlagen über landwirtschaftlich genutzten Flächen. Deren Ziel sei die Kombination der Ernte von Energie und Nutzpflanzen. „Wir brauchen Pilotprojekte, um das Potenzial von Agrophotovoltaik in der Praxis zu erproben“, sagt dazu Bayerns Energieminister Hubert Aiwanger. Er fordert auch dazu auf, PV-Anlagen auf bisher ungenutzten Flächen entlang von Autobahnen und Bahngleisen zu errichten.

„Die Energiewende liegt vor unserer Haustür“, so Aiwanger. „Energieträger wachsen heute schon auf Feldern und in Wäldern und die Sonne scheint an über 1700 Stunden im Jahr in Bayern. Diese Ressourcen effizient und kostengünstig zu nutzen, ist der Schlüssel zum nachhaltigen Erfolg. Jetzt muss die dezentrale Energieerzeugung weiter vorangetrieben werden.“

Ebenfalls gestiegen sei auch die Stromerzeugung aus Biomasse, die 2018 rund 9,2 Terrawattstunden erreichte. Dieser Wachstumstrend wird sich nach Ansicht Aiwangers fortsetzen: „Die Forschung zeigt uns Wege auf, wie wir die Effizienz der Biomasse beispielsweise mithilfe neuer Verfahren deutlich erhöhen können. Wir unterstützen die Umsetzung in der Praxis, wie jüngst die Eröffnung einer Demonstrationsanlage in Niederbayern gezeigt hat.“

Bayern wird zum Stromimporteur

Die Bruttostromerzeugung erreichte 2018 in Bayern insgesamt nur 73,9 Terrawattstunden. Im Vorjahr waren es noch 84,7 Terrawattstunden gewesen. Bei gleichzeitig nahezu unverändertem Stromverbrauch sei für das Jahr 2018 somit erstmals ein erheblicher Stromimport nach Bayern in Höhe von zehn Terrawattstunden zu verzeichnen. Einen Saldo in dieser Höhe habe es bislang noch nie gegeben.

Gründe hierfür seien die Abschaltung des Kernkraftwerks Gundremmingen sowie der Rückgang der Stromerzeugung aus Wasserkraft im Dürrejahr 2018. „Diese Stromlücke wird sich mit der Abschaltung der letzten beiden Kernkraftwerke Gundremmingen C Ende 2021 und Isar II Ende 2022 absehbar weiter vergrößern“, so Aiwanger. Außerdem ergänzte er: „Diese Zahlen zeigen, dass wir alle an einem Strang ziehen müssen, um die Energieversorgung nachhaltig zu sichern. Wir brauchen die Bürger-Energiewende dringender denn je.“

21.2.2020 | Quelle: Wirtschaftsministerium Bayern | solarserver.de
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