Analyse zum Branchenthema PPA

Branchenthema PPA: Die grafik zeigt die Entwicklung bis 2023.Grafik: enervis
Derzeit angekündigte PPA-Entwicklung in Europa.
Das energiewirtschaftliche Analysehaus enervis hat eine Analyse zum Thema Stromlieferverträge (PPA) vorgelegt. PPA entwickeln sich demnach immer mehr zum wichtigen Branchenthema.

Das Thema Stromlieferverträge (PPA) fand laut den Analysten von enervis schon im letzten Jahr viel Aufmerksamkeit. Nun ist das Branchenthema PPA in den Bezugsentscheidungen der Marktakteure aus Industrie und Gewerbe angekommen. Die Strommarktmodellierungen der enervis zeigen, dass die beobachtete Entwicklung durchaus nachhaltig ist, also auch in Zukunft fortbestehen kann. Konkret weisen die Modellierungen darauf bin, dass bis zum Jahr 2030 rund 25 Prozent der EE-Kapazitäten in ausgesuchten europäischen Ländern das Potenzial haben, allein auf Basis von PPA finanziert und betrieben zu werden. Neben der Höhe des Preises ist für die Abnehmer die Frage zentral, in welcher Form sie den PPA anbahnen, verhandeln und dann abschließen wollen.

Ergebnisse der Analyse:

  • Case-Studies aus dem Markt zeigen, dass das Feld der Vergabeverfahren sich von Verhandlungen, über Ausschreibungen mit vorgegebenen Rahmenverträgen bis hin zu rundenbasierten Auktionsverfahren erstreckt. So schließt beispielsweise Google PPAs mit guten Ergebnissen über rundenbasierte Auktionen ab.
  • enervis Recherchen zeigen auf, dass die Instrumente dabei umso komplexer werden, je größer der avisierte Markt ist und je höher damit auch die Chance ist, dass es zu einem breiten und intensiven Wettbewerb kommt.

Strategische Implikationen:

  • Ist das Marktfeld der PPA-Anbieter nicht zu eng, so sollten „Offtaker“ aus der Industrie die Durchführung von Ausschreibungen oder sogar Beschaffungsauktionen prüfen.
  • Eine Machbarkeitsstudie kann dabei schnell aufzeigen, ob das Projekt „Strombeschaffung per PPA“ für einen Industriekunden interessant ist.
  • In der Beratungspraxis der enervis hat sich herauskristallisiert, dass bei der Vertragsprüfung ein Augenmaß unbedingt auch auf dem Abprüfen der Entscheidungsräume der Beteiligten liegen sollte. Denn: Entscheidungenspielräume lassen häufig „Gaming“-Potenzial offen.

Hierzu Julius Ecke, Partner bei enervis: „Die Beschaffung von Strom in PPAs per strukturierter Ausschreibung oder gar rundenbasierter Auktion verursacht zwar gewissen „up-front“ Aufwand, dieser erweist sich jedoch schnell als eine Investition in den erfolgreichen Abschluss von effizienten und nachhaltigen Verträgen. Komplexität sollte daher nicht abschrecken.“

Komplexität sollte nicht abschrecken

enervis-Partner Nicolai Herrmann ergänzt: „Insbesondere für die Beschaffung von Langfrist-PPA aus großen Freiflächen-Solaranlagen ist eine effiziente und gezielte Auswahl von PPA-Anbietern für den Offtaker relevant. Für Weiterbetriebs-PPA von Windenergieanlagen nach der EEG-Vergütung erwarten wir hingegen ein Wettbewerb um weitgehend standardisierte PPA.“

Am 17.03.2020 um 14:00 Uhr findet ein Webinar zu dem Thema PPA statt, für das man sich hier registrieren kann.

24.02.2020 | Quelle: enervis | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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