Smart Meter Rollout: Startschuss für intelligente Messsysteme

Das Foto zeigt einen Monteur bei der Mintage von einem intelligenten Messsystem.Foto: Netze BW
Wann Betreiber von Photovoltaik-Anlagen intelligente Messsysteme im Netzgebiet von MITNETZ STROM erhalten, steht noch nicht fest.
Der mitteldeutsche Netzbetreiber MITNETZ STROM beginnt jetzt mit dem flächendeckendem Einbau von intelligenten Messsystemen in seinem Netzgebiet. Betreiber von Photovoltaik-Anlagen müssen allerdings noch warten.

MITNETZ STROM geht bei der Digitalisierung im Messwesen den nächsten entscheidenden Schritt. Der grundzuständige Messstellenbetreiber der enviaM-Gruppe wird ab Februar 2020 mit der flächendeckenden Einführung für intelligente Messsysteme im Netzgebiet beginnen, das sich über Teile der Bundesländer Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen erstreckt. Vorgesehen ist, bis 2032 schrittweise über 200.000 neue Messgeräte einzubauen. Der Startschuss hatte sich mehrfach verschoben. Das zuständige Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) benötigte für die Zertifizierung der Gerätehersteller deutlich länger als ursprünglich angenommen.

Die intelligenten Messsysteme erhalten zunächst alle Stromkunden mit einem Jahresverbrauch von mehr als 6.000 Kilowattstunden bis 100.000 Kilowattstunden. Gedulden müssen sich Betreiber von Anlagen, die Strom aus erneuerbaren Energien und Kraft-Wärme-Kopplung erzeugen. Warten müssen auch Betreiber von steuerbaren Verbrauchseinrichtungen wie beispielsweise Wärmepumpen und -speichern oder Elektroladesäulen. Sie bekommen die neuen Messgeräte zu einem späteren Zeitpunkt. Wann genau, steht noch nicht fest.

Intelligente Messsysteme können anders als die alten Stromzähler kommunizieren. Sie übertragen die Zählerstände der Stromkunden einmal täglich an MITNETZ STROM. Die Zählerstände werden den Stromkunden im Kundenportal des Unternehmens zur Verfügung gestellt. Die Stromkunden können hier ihre Verbrauchswerte einfach und bequem online einsehen. Die jährliche Ablesung der Zählerstände ist nicht mehr erforderlich. Die Übertragung der Verbrauchswerte erfolgt verschlüsselt über eine streng gesicherte Verbindung.

Wichtiger Baustein für eine intelligente Stromversorgung

„Intelligente Messsysteme sind ein wichtiger Baustein für eine intelligente Stromversorgung. Stromkunden können ihren Stromverbrauch sehr viel besser kontrollieren und so sparsamer und effizienter mit Strom umgehen. Sie profitieren zudem künftig von zeitvariablen und lastvariablen Stromtarifen. Netzbetreiber können die Stromnetze perspektivisch sehr viel besser steuern. Dies wird mit Blick auf die Energiewende immer wichtiger“, betont Adolf Schweer, technischer Geschäftsführer der MITNETZ STROM.

MITNETZ STROM ist vom TÜV NORD Cert als sogenannter Smart Meter Gateway Administrator zertifiziert worden und damit berechtigt, intelligente Messsysteme einzurichten. „Die Zertifizierung bescheinigt uns, dass wir die hohen Qualitätsstandards für die Datensicherheit erfüllen. Darauf können sich unsere Stromkunden nachweislich verlassen“, unterstreicht Schweer.

MITNETZ STROM arbeitetet beim sogenannten Smart Meter Rollout zudem eng mit regionalen Hochschulen und Startups zusammen. Mit den Hochschulen Anhalt (Köthen), Merseburg und Mittweida hat der grundzuständige Messstellenbetreiber der enviaM-Gruppe ein Qualitätsmanagement-System entwickelt und ein Prüflabor eingerichtet. Gemeinsam mit dem Merseburger Startup exceeding solutions bietet das Unternehmen zudem Prüfsysteme für Netzbetreiber, Prüfstellen und Hersteller an. „Wir sind damit für die Einführung intelligenter Messsysteme bestens gerüstet“, so Schweer weiter.

24.02.2020 | Quelle: MITNETZ STROM | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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