Smarte Photovoltaik-Solarbox für Schule in Indien

Studierende zeigen die smarte Solarbox.Foto: fortiss
Die smarte Solarbox lässt sich über eine App steuern.
Das Forschungsinstitut des Freistaats Bayern für softwareintensive Systeme (fortiss) hat mit Studierenden eine Solarbox entwickelt, mit der sich Klassenräume umweltfreundlich klimatisieren lassen.

Wissenschaftler haben in einem Projekt Studierenden der Fachbereiche E-Technik, Erneuerbare Energiesysteme und Informatik gezeigt, wie sich mit gängigen Komponenten und geringen Kosten eine kleine, dezentrale Energieversorgungseinheit bauen lässt. Die dabei entstandene smarte Solarbox versorgt inzwischen eine Dorfschule in Madikonda mit umweltfreundlich erzeugtem Strom. Madikonda liegt im zentralindischen Bundesstaat Telangana.

Die Schule hatte bis vor kurzem keine Stromversorgung und kann nun ihre Klassenräume umweltfreundlich klimatisieren. Die smarte Solarbox besteht aus einer Motorradbatterie, einem Solarladeregler und einem Raspberry PI, einem winzigen Computer im Kreditkartenformat. Daran angeschlossen ist ein Photovoltaik-Modul. Herzstück ist ein von fortiss entwickeltes Energiemanagementsystem. Die Materialkosten belaufen sich auf rund 300 EUR.

Die Box, die sich per App steuern lässt, haben Studierende unter Anleitung von fortiss-Experten gebaut, die sich mit Softwarearchitekturen für kritische Infrastrukturen beschäftigen. fortiss ist das Forschungsinstitut des Freistaats Bayern für softwareintensive Systeme mit Sitz in München. Die mehr als 150 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen am Institut kooperieren aktuell in 60 Forschungs-, Entwicklungs- und Transferprojekten mit mehr als 200 Partnern der akademischen Forschung sowie Technologiefirmen in Bayern, Deutschland und Europa. Schwerpunkte sind die Erforschung modernster Methoden, Techniken und Werkzeuge zur Entwicklung software- und KI-basierter Technologien für verlässliche, sichere cyber-physische Systeme wie das Internet of Things (IoT).

„Uns war wichtig zu zeigen, dass mit technischem Knowhow und geringen Kosten eine pragmatische Lösung entstehen kann“, erklärt Projektleiter Venkatesh Pampana, der die Box in der indischen Schule Sri Vidyaranya Awasam aufgebaut hat. Ab sofort können circa 20 Kinder stressfrei lernen.

„Der Vorteil an der smarten Solarbox ist, dass die Komponenten deutlich günstiger vor Ort gekauft und aufgebaut werden können. Auch die Schulung der Experten kann vor Ort stattfinden. Darüber hinaus lassen sich damit herkömmliche Dieselgeneratoren ersetzen“, berichtet der Informatiker.

26.02.2020 | Quelle: fortiss | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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