Photovoltaik: Neue Fertigung für Containerspeicher

Blick in die neue Fertigung für Containerspeicher in Künzing.Foto: FENECON
Die neue Fertigung für Containerspeicher in Künzing.
FENECON hat im niederbayerischen Künzing eine Fertigung für Containerspeicher und Großspeicher mit einer Produktionskapazität von 120 MW pro Jahr eröffnet.

Die FENECON GmbH hat eine eigene Fertigung für Containerspeicher in Betrieb genommen; damit können Lieferzeiten verkürzt, eine breitere Modellpalette angeboten und die Preise reduziert werden. Die über 1.500 Quadratmeter große Halle mit großem Außenbereich bietet Platz für eine Produktionskapazität von 120 MW pro Jahr und verfügt über ein Ausbaupotential auf bis zu 240 MW. Die Grundauslastung des neuen Fertigungsstandorts stellt der Speicherspezialist mit Sitz in Deggendorf über Projekte mit Automobil- und anderen Fahrzeugherstellern sicher. Neben diesen maßgeschneiderten Kundenlösungen an Zero-/Second-Life-Speichern und Mobilspeichern stellt FENECON in Künzing auch die neue Industrial-Serie her.

Die Industrial-Serie ist „electrified by BMW” und besteht aus neuen Batteriemodulen des BMW i3. Zusammen mit effizienten Wechselrichtern erlauben diese Speicher eine kompakte Bauweise mit bis zu 700 kW Leistung im 10‘ Container. Daneben gibt es auch 20‘ und 40‘ Containerspeicher. Die Direktheizung und Flüssigkeitskühlung in den Batteriemodulen reduziert die aktive Klimatisierung auf den tatsächlichen Bedarf der Zellen und senkt damit Geräuschemissionen und Betriebskosten. „Unsere Industrial-Container sind als anschlussfertiges Produkt konzipiert. Wir nutzen den Container also als Produktbestandteil für stationäre oder mobile Speicher und nicht als begehbaren Raum für die Aufstellung von Indoor-Batterien und -wechselrichtern“, erklärt der technische Leiter Fabian Eckl das Systemkonzept.

Dem Kundenwunsch nach modularen und mitwachsenden Systemen folgend – wie beispielsweise für Schnell- und Firmenladeparks erforderlich – ist die Industrial-Serie ab 88 kW Leistung und 82 kWh Speicherkapazität in ebendiesen Schritten bis auf 704 kW Leistung und 656 kWh Speicherkapazität ausbaubar. Alternative Konfigurationen in 0,5C und 0,25C reduzieren die spezifischen Investitionskosten pro Kilowattstunde, wenn die Leistung nicht gebraucht wird. Größere Container erlauben Einheiten von mehr als 4 MW Leistung pro Containerspeicher. Die Speicher können auf Wunsch auch komplett mobil oder inklusive Ladepunkten realisiert werden.

Vom Business-Case her gedacht

Der Einsatz von Batteriemodulen und Wechselrichtern, die in großen Stückzahlen produziert werden, ist entscheidend für die Senkung der Systemkosten. Dazu trägt auch der mechanisch optimierte Aufbau als Produkt bei. Kunden erhalten Garantiezeiten von bis zu 10 Jahren, sowohl von FENECON als auch von den Komponentenherstellern. Das völlig neu konzipierte Systemdesign steht für Flexibilität, Modularität und Mobilität. Eine hohe Wertbeständigkeit und Investitionssicherheit sind die Folge, was die Geschäftsmodelle der Betreiber dauerhaft sichert. Zudem werden so innovative Business-Cases machbar: In Zusammenarbeit mit Partnern sind etwa Leasing- oder Mietmodelle möglich.

Für mittelgroße Gewerbeanwendungen steht daneben die Industrial 88-Serie mit 88 kW und 131 kWh zur Verfügung, die auf dem BYD Indoor-Speicher basiert.

Einfache und standardisierte Umsetzung durch FEMS-Energiemanagement

Neu im Repertoire des FEMS-Energiemanagements – sozusagen das Betriebssystem für die Speicher – finden sich Apps für die (asymmetrische) Lastspitzenkappung, die Einbindung zu- und abschaltbarer industrieller Lasten, sowie ein flexibles und herstellerneutrales Multi-Ladepunktmanagement. Dabei ist das Speicher-Monitoring nicht auf klassische Photovoltaik- oder Speicheranwendungen begrenzt; vielmehr ist es in der Lage, jeweils das komplette Energiesystem darzustellen. Häufig werden die Speicher mitsamt dem Energiemanagement daher als wirtschaftliche und schnelle Alternative zu klassischem Netzausbau eingesetzt.

FEMS basiert vollständig auf der Open-Source-Plattform OpenEMS. Analog zu Android bei Smartphones kann der Anwender Geräte wie Speicher, Ladestationen und Wärmepumpen oder auch Reststrom-Tarife und Energiemanagement-Anwendung über Apps einfach einbinden und steuern; diese fügen sich auf der Plattform in ein integriertes und übergreifendes Energiemanagementsystem zusammen. Für Großspeicher-Investoren bedeutet ein solch offenes Energiemanagement mehr Investitionssicherheit – proprietäre Systeme hingegen bedeuten Abhängigkeit von einem einzelnen Anbieter, wodurch auch die Finanzierbarkeit erschwert werden kann.

13.3.2020 | Quelle: FENECON | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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