ZVEH-Umfrage: Corona-Lieferengpässe auch bei Photovoltaik

Montage von Solarmodulen auf dem DachFoto: Goldbeck Solar
Elektrohandwerk spürt zunehmend Corona-Auswirkungen - auch bei der Photovoltaik.
In einer Sonderumfrage des Zentralverbands der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) anlässlich der Corona-Krise beklagen Handwerksbetriebe unter anderem Lieferschwierigkeiten bei erneuerbaren Energien wie Photovoltaik-Produkten.

In einer Sonderumfrage des Zentralverbands der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke ZVEH anlässlich der Corona-Krise beklagen Handwerksbetriebe unter anderem Lieferschwierigkeiten bei erneuerbaren Energien wie Photovoltaik.

Lieferengpässe sehen die Handwerksbetriebe bei Erneuerbaren Energien in 19,3 Prozent der Fälle. Dieser relativ geringe Wert dürfte aber zum Teil daran liegen, dass längst nicht alle Unternehmen der Elektroinnungen bei Photovoltaik oder Wärmepumpen aktiv sind.

Engpässe im Bereich „Licht und Beleuchtung“ sehen immerhin 51,3 Prozent der Unternehmen, gefolgt von Gebäudeautomation (25,0 %). Zahlreiche Betriebe gaben an, dass Produkte aus China und Italien aufgrund der Corona-Krise nicht geliefert werden konnten. Preislich registrierten die Betriebe insgesamt kaum Veränderungen – am ehesten aber bei Produkten aus den Bereichen „Licht und Beleuchtung“ und „Erneuerbare Energien“.

Einschätzung wird pessimistischer

Bei der im Februar 2020 vom ZVEH durchgeführten Frühjahrskonjunkturbefragung herrschte noch großer Optimismus. Mittlerweile wirkt sich die Corona-Krise jedoch auch auf die Elektrohandwerke einschließlich der Photovoltaik-Spezialisten aus. Eine neue Befragung des ZVEH zeigt nun, inwieweit die Betriebe bereits von der Krise betroffen sind. Gefragt hat der ZVEH auch danach, wie die E-Handwerke ihre wirtschaftliche Situation einschätzen und, ob sie staatliche Unterstützungsmaßnahmen in Anspruch nehmen. Ein Ergebnis: Die elektrohandwerklichen Innungsbetriebe trifft die Krise momentan etwas weniger als andere Gewerke und sie versuchen, die Auswirkungen abzufedern. Hält die Krise an, werden aber auch sie zunehmend betroffen sein.

Umsatzrückgang beginnt

Rund 2000 Elektroinnungs-Fachbetriebe haben sich laut ZVEH in nur drei Tagen an der Sonderumfrage beteiligt am 30. März gestartet hatte, um ein Bild davon zu erhalten, wie stark die Krise die Elektrohandwerke betrifft. Dabei zeigt die Umfrage: Rund 60 Prozent (58,6 %) der Betriebe verzeichnen infolge der Corona-Pandemie Umsatzrückgänge. Bei 41,4 Prozent hat die Krise diesbezüglich keine oder noch keine Auswirkungen. Das liegt teils daran, dass mehr als die Hälfte der Unternehmen über ein Auftragspolster von bis zu zwei und mehr Monaten.

Wie reagieren die Betriebe?

Auf die aktuelle Situation haben bislang 24,7 Prozent der befragten Unternehmen mit Arbeitszeitverkürzungen oder Ähnlichem reagiert. 75,3 Prozent haben demnach noch keine Mittel zur Arbeitszeitverkürzung angewendet. Verglichen mit der kürzlich durchgeführten Umfrage des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) ist das ein relativ geringer Prozentsatz. Ein Grund dafür könnte sein, dass die Elektrohandwerke im Gegensatz zu anderen Dienstleistungen – wie Gastronomie oder Friseurhandwerk – deutlich weniger von behördlichen Auflagen betroffen sind und Aufträge, wenn auch in geringerem Ausmaß, weiter ausführen können.

3.4.2020 | Quelle: ZVEH | solarserver.de
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