N-ERGIE erprobt Blühwiesen als Substrat für Biogas-Anlagen

Zu sehen ist ein Traktor bei der Aussaat der Blühwiesen als Substrat für Biogas-Anlagen.Foto: N-ERGIE / Michael Enderlein
Landwirt Jürgen Pfänder aus Ohrenbach, der sich am Projekt beteiligt, bei der Aussaat der Pflanzenmischung.
Biodiversität satt Maismonokultur: Blühwiesen sollen das Substrat für Biogas-Anlagen liefern. Ein Testprojekt ist jetzt in Mittelfranken gestartet. Untersucht wird, welchen Effekt die Blühwiesen auf die Population von Insekten, Vögeln und Kleintieren sowie die Boden- und Grundwasserqualität haben.

Die N-ERGIE Aktiengesellschaft startet ein mehrjähriges Projekt für mehr Biodiversität beim Betrieb von Biogas-Anlagen: Gemeinsam mit der Mittelfränkischen Gesellschaft zur Förderung erneuerbarer Energien und nachwachsender Rohstoffe e.V. (MER) und den Lehranstalten in Triesdorf erprobt sie den Anbau von Blühwiesen als Substrat für Biogas-Anlagen. Die Projektpartner, unterzeichneten Anfang Mai 2020 einen entsprechenden Kooperationsvertrag. Ebenfalls Anfang Mai begannen die ersten beteiligten Landwirte mit der Aussaat der Blühpflanzen.

Klima- und Naturschutz sind am wirkungsvollsten, wenn sie Hand in Hand gehen. Dafür setzen wir uns im Rahmen einer regionalen Energiewende ein“, erklärt Josef Hasler, Vorstandsvorsitzender der N-ERGIE. „Gerade für Biogas-Anlagen, die sich mit Auslaufen der EEG-Vergütung in einem schwierigen Marktumfeld bewegen, wollen wir innovative Lösungen unterstützen, die Wirtschaftlichkeit mit Ökologie verbinden und so die Chance auf einen Fortbestand der Anlagen erhöhen.“

Norbert Bleisteiner, Leiter des Fachzentrums für Energie und Landtechnik in Triesdorf, ergänzt: „Durch ein geschicktes Substratmangement und den Einsatz von Blühpflanzen kann ein positiver Beitrag zur Biodiversität geleistet werden. Idealerweise wird dadurch der Humusaufbau im Boden gesteigert, womit CO2 aus der Atmosphäre fixiert wird. Dadurch liefert die Biogasbranche mittelfristig Argumente für ihre zusätzlichen Beiträge zum Klimaschutz und zur Steigerung der Artenvielfalt. Langfristig hat Biogas nur eine Chance wenn die Gesellschaft dessen Nutzen erkennt. Dieses Projekt soll auch einen Beitrag leisten, das Verständnis hierfür zu fördern.“

Untersuchung auf insgesamt 20 Hektar in der Region

Die N-ERGIE fördert die neun beteiligten Landwirte, die die Blühpflanzen auf insgesamt 20 Hektar aussäen, über die dreijährige Projektlaufzeit hinweg. Dies ist erforderlich, da der Energieertrag der Blühpflanzen deutlich niedriger ist als bei Mais und Landwirte ohne Unterstützung durch den Energieversorger spürbare Ertragseinbußen hätten.

Die MER und das Triesdorfer Fachzentrum begleiten das Projekt der Blühwiesen als Substrat für Biogas-Anlagen wissenschaftlich und beraten die Landwirte von der Aussaat über die Ernte bis zur energetischen Verwertung. Untersucht werden zwei Aspekte: einerseits, wie sich die Blühpflanzen unter verschiedenen regionalen Bedingungen idealerweise für die Biogas-Anlagen einsetzen lassen, andererseits welchen Effekt sie auf die Population von Insekten, Vögeln und Kleintieren sowie die Boden- und Grundwasserqualität haben.

Langlebige Blütenwiese schafft Nahrungsangebot für Insekten

Zum Einsatz kommt der durch die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau entwickelte „Veitshöchheimer Hanfmix“. Er enthält insgesamt 30 ein-, zwei- und mehrjährige heimische Pflanzenarten. Aus der Samenmischung entsteht eine Blühwiese, die mehrere Jahre lang Bestand hat. Mit ihrem üppigen Blütenangebot liefert sie besonders viel Nektar und Pollen für Insekten. Im Anschluss an die Ernte liefert die Nachblüte Nahrung für die Winterbiene.

11.5.2020 | Quelle: N-ERGIE | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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