Einspeiseinitiative Biogas Bayern gegründet

Im Bild Offizielle bei der Gründung der Einspeiseinitiative Biogas Bayern.Foto: STMWI
Gruppenbild mit Minister: Die Unterzeichnung des Gründungspapiers im bayerischen Wirtschaftsministerium.
Bayern will verstärkt Biomethan in das Gasnetz einspeisen. Der Anschluss von Biogasaufbereitungsanlagen an das Gasnetz soll in 18 Monaten gelingen.

Unter dem Motto „Grüne Gase ins Netz“ hat sich in Bayern unter der Leitung des Bayerischen Wirtschaftsministeriums das Bündnis Einspeiseinitiative Biogas Bayern zusammengeschlossen. Die vier Unterzeichner des Gründungspapiers sind der Fachverband Biogas e.V., die Schwaben Netz GmbH, Energienetze Bayern und der Verband der Bayerischen Energie und Wasserwirtschaft e.V. (VBEW). „Wir müssen das Potenzial von Biogas für die heimische Energieversorgung noch besser nutzen und den Landwirten mehr Perspektiven eröffnen“, sagt Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger. „Gerade in Zeiten, in denen Versorgungssicherheit, regionale Wertschöpfung und Reduzierung von fossilen Importen zusammengedacht werden müssen, ist Biogas unverzichtbar. Man wolle Tempo machen beim Gasnetzanschluss. Ziel sei die Herstellung des Gasnetzanschlusses in 18 Monaten unter optimalen Rahmenbedingungen. Aktuell dauere der Anschluss von Biogasaufbereitungsanlagen ans Gasnetz im Durchschnitt 2 bis 3 Jahre.

Mit acht Maßnahmen will man die Biomethannutzung in Bayern anreizen. Großes Potenzial sehen die Partner dabei in der Clusterung benachbarter Biogasanlagen, um die Kosten für die einzelne Anlage zu reduzieren, die Einspeisemenge zu erhöhen und den Anschluss ans Gasnetz zu beschleunigen.

Eine Nachfolgeregelung für die Gasnetzzugangsverordnung soll es schaffen, innerhalb von 18 Monaten einen Gasnetzanschluss zu verwirklichen. Dafür müsste man bürokratische Hürden abbauen und die Zusammenarbeit mit den Landes- und Bundesbehörden verbessern. Ein weiterer Hebel liegt für die Unterzeichner in einer transparenteren Kommunikation innerhalb aller Stakeholder. Darüber hinaus will man die Forschung und Entwicklung fördern und neue innovative Lösungen nutzen.

Einspeiseinitiative Biogas Bayern will neue Partnerschaften und Netzwerke knüpfen

Auch neue Partnerschaften und Netzwerke mit relevanten Akteuren aus der Energiewirtschaft, der Landwirtschaft, Kommunen und Forschung will man knüpfen. Dabei müsse der Fokus weiterhin auf einer wirtschaftlich und ökologisch sinnvollen Biogaserzeugung liegen. Last but not least müsse ein verlässlicher wirtschaftlicher und regulatorischer Rahmen geschaffen werden, um den Akteuren Planungssicherheit zu geben.

„Insbesondere die fehlende Nachfolgeregelung bei der Gasnetz-Zugangsverordnung nimmt jede Investitionssicherheit“, sagt Stefan Rauh, Geschäftsführer im Fachverband Biogas. Hier müsse der Bund zeitnah handeln und bis zur Verabschiedung der neuen Regelung die bestehenden Vorgaben beibehalten. Nur so könnten Einspeisewillige handeln. „Mit der heutigen Initiative geben wir ein starkes Zeichen Richtung Berlin.“

Insgesamt stehen in Bayern 2.700 Biogasanlagen mit einer installierten Leistung von 1,5 Gigawatt, davon sind 27 Biomethan-Einspeiseanlagen. Bayern unterstützt mit dem zum 31. Januar 2024 gestarteten Förderprogramm BioMeth Bayern die Einspeisung von Biomethan ins Erdgasnetz zur Nutzung im Verkehr oder zur Erzeugung von Wärme und Strom.

Quelle: STMWI, Fachverband Biogas | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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