Photovoltaik: Stromerzeugung steigt um 12 Prozent

Große Solartromanlage, umgeben von BäumenFoto: Naturstrom AG
Die Photovolatik erzeugt in Deutschland immer mehr Strom.
Im ersten Halbjahr 2020 stieg der Anteil erneuerbarer Energien an der Bruttostromerzeugung auf knapp 50 Prozent. Grund ist laut Bundesumweltamt neben dem Ausbau vor allem der Corona-Crash.

Die Photovoltaik hat die Stromerzeugung im ersten Halbjahr 2020 um 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesteigert. Das geht aus einer Mitteilung des Bundesumweltamtes auf Basis von Zahlen der AGEE Stat hervor. Demnach erzeugten die Solarstromanlagen in Deutschland in den ersten sechs Monaten etwa 28 Milliarden kWh. Das waren damit 3 Mrd. kWh mehr. Ein kräftiger Zubau neuer PV-Anlagen im Vorjahr sowie anhaltend sonniges Wetter seien hierfür verantwortlich. Die installierte Leistung der Photovoltaikanlagen stieg im ersten Halbjahr 2020 außerdem in einer ähnlichen Größenordnung wie im Vorjahr um 2.245 Megawatt. Insgesamt lag die Summe der Leistung der installierten Photovoltaikanlagen nunmehr über 51.000 Megawatt.

Insgesamt kletterte die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien im Vergleich zum Vorjahr brutto um rund acht Prozent auf 138 Mrd. kWh. Weil gleichzeitig aufgrund der Corona-Krise der Stromverbrauch gesunken sei, sei der Anteil der erneuerbaren Energien am Brutto-Stromverbrauch deutlich angewachsen. Er habe erstmals bei etwa 50 Prozent gelegen. Das entspreche einem Anstieg um etwa sechs Prozentpunkte. Das Fraunhofer ISE hatte einen Nettostrombeitrag von 55,8 Prozent ermittelt.

Plus beim Wind

Im Vergleich zum Vorjahr stieg ferner die Stromerzeugung aus Wind um etwa zehn Prozent auf über 73 Milliarden Kilowattstunden. Die Stromerzeugung der Windparks auf See kletterte im ersten Halbjahr dabei auf rund 14 Milliarden Kilowattstunden (+ 18 Prozent). Grund war dabei vor allem die Inbetriebnahme neuer Offshore-Windparks in der zweiten Hälfte des Vorjahres (+ 870 Megawatt). In 2020 kam bisher erwartungsgemäß nur noch relativ wenig neue Leistung hinzu (+ 213 Megawatt). Damit seien die derzeitigen Offshore-Netzanschlusskapazitäten mit ca. 7,7 Gigawatt voll ausgeschöpft.

Die Windstromerzeugung an Land habe stark vom ungewöhnlich windreichen Februar profitiert. Obwohl die Stromerzeugung in den übrigen fünf Monaten nahe bei oder sogar leicht unter den Werten des Vorjahres lag, stieg die Stromerzeugung insgesamt um rund neun Prozent (auf 59 Milliarden Kilowattstunden). Der Zubau neuer Windkraftanlagen an Land blieb im 1. Halbjahr 2020 ungefähr auf dem niedrigen Niveau des 2. Halbjahrs 2019 – und damit deutlich unter dem angestrebten Ausbaupfad.

Auf Biomasse und biogenem Abfall entfiel im ersten Halbjahr 2020 ferner eine Strommenge von fast 26 Mrd. kWh. Die Wasserkraft erzeugte mit 11 Mrd. kWh in etwa so viel Strom wie im Vorjahr. Die Geothermie trägt mit etwa 0,1 Mrd. kWh weiterhin nur marginal zur Stromversorgung bei.

Etwas mehr Solarthermie

Der Einsatz erneuerbarer Energieträger im Wärmesektor sei stark von der Witterung abhängig gewesen. So führten die relativ warmen Temperaturen Anfang 2020 zu einem im Vergleich zum Vorjahr geringeren Heizwärmebedarf. Entsprechend war insbesondere auch die energetische Biomassenutzung für Wärmezwecke leicht rückläufig. Die Wärmebereitstellung aus Solarthermie stieg durch das sonnige Wetter aber leicht an, diejenige aus Umweltwärme infolge des weiteren Bestandszuwachses von elektrischen Wärmepumpen ebenfalls.

29.7.2020 | Quelle: Umweltbundesamt | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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