Solarzaun bifacial

Zaunelemente, konventionell und photovoltaischFoto: EEHD
Aus einem konventionellen Gartenzaun-Design (links)könnte mit Hilfe bifacialer PV-Module (rechts) ein Stück Energiewende werden.
Einen Solarzaun aus bifacialen Photovoltaik-Modulen montiert in Standard-Zaun-Elementen bringt die Erneuerbare Energien Handel und Distribution GmbH (EEHD) aus Leipzig auf den Markt.

Ähnlich der senkrecht montierten bifacialen PV-Systeme, wie sie mittlerweile in ersten Freiflächen-Solarparks im Megawatt-Maßstab zum Einsatz kommen, möchte EEHD-Geschäftsführer Stephan Rothe die Technik auch für Privat- und Firmen-Grundstücke attraktiv machen. Wo ohnehin ein schicker Sichtschutz oder eine Grundstücksabgrenzung zum Einsatz kommen soll, könne sein Solarzaun zugleich Strom liefern, meint der sächsische Unternehmer.

Bislang existieren Prototypen und erste Referenzanlagen von dem Solarzaun mit der Produktbezeichnung EEZI, den EEHD zusammen mit einem Hersteller von Aluminium-Strangpress-Profilen entwickelt hat. Dabei kommen rahmenlose Glas-Glas-Module zum Einsatz. Die Zaun-Elemente sollen in verschiedenen Rastermaßen erhältlich sein. Die Transparenz der beidseitig lichtaktiven PV-Module lasse sich in Stufen variieren, erläutert Rothe. Je weniger Zellen pro Quadratmeter in den Doppelglasmodulen platziert würden, desto durchsichtiger. Bis zu 300 Watt sind bei einem einzelnen, weitgehend blickdichten Modul aktuell möglich.

Neue Vertriebswege für Photovoltaik

Vertreiben möchte Rothe seinen Solarzaun denn auch nicht nur über seine klassische Kundschaft im Solar- und Elektrohandwerk. Er denk hier vor allem auch an Gartenbaubetriebe und die einschlägige Architektur-Szene. Ein Vorzug des bifacialen Solarzauns sei dabei seine weitgehende Unabhängigkeit von der geografischen Ausrichtung. In Ost-West-Richtung installiert erreiche er energetisch eine ähnlich gute Performance wie an südlichen Grundstücksgrenzen und vor reflektierenden Terrassen- oder Gebäudeflächen. „Man kann so ein Produkt allerdings nicht über den Ertrag verkaufen“, meint Rothe. Das gestalterische Element und der Doppelnutzen spiele vielmehr die wesentliche Rolle: „Das sind ästhetisch wertvolle Flächen!“

12.8.2020 | Autor: Guido Bröer
© Solarthemen Media GmbH

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