Agro-Photovoltaik in Donaueschingen nutzt bifaciale Module

Ein Mähdrescher bei der Arbeit zwischen vertikalen Solarmodulen.Foto: Next2Sun
Mahd zwischen bifacialen Modulen im Solarpark Aasen.
Eine neue Agro-Photovoltaik-Anlage baut auf die Effizienz bifazialer Solarmodule, um Flächenverbrauch zu minimieren. Der Park hat eine Leistung von 4,1 Megawatt (MW).

Eine neuer Park der Agro-Photovoltaik in Donaueschingen nutzt bifaciale Module. Wie der Konzeptentwickler Next2Sun mitteilte, ist die Solverde Bürgerkraftwerke Energiegenossenschaft eG über ihre Tochtergesellschaft Bürgersolarkraftwerke Donaueschingen-Aasen GmbH Betreiber der Anlage. Es sei die bundesweit erste kommerzielle Agri-Photovoltaikanlage mit dem vertikalen bifacialen Agri-PV-Konzept der Next2Sun. Die Anlage beanspruche ferner eine Fläche von rund 14 Hektar. Dort fanden zudem 5.800 Gestellelemente und rund 11.000 bifaciale (beidseitig aktive) Solarmodule Platz. Die Anlagenleistung liege bei 4,1 Megawatt peak und der Jahresenergieertrag bei 4.850 MWh. Das neuartige Anlagenkonzept ermögliche somit die Koexistenz von Solarstromerzeugung und Landwirtschaft bei gleichzeitiger ökologischer Aufwertung der Fläche.

Anlässlich der Eröffnung der Agro-Photovoltaik in Donaueschingen mit bifacialen Module war auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann vor Ort. Er freute sich über eine hochinnovative Lösung für das Problem der Flächenknappheit bei der Solarenergiegewinnung. „Diese Art der Agro-Photovoltaik hat das Zeug, zu einem wichtigen Baustein für die Energiewende zu werden mit diesem Solarpark als bisher größtem Leuchtturmprojekt.“ Baden Württemberg stehe für die Solarenergie, mit weltweit führenden Forschungsinstituten, Spitzenverbänden und einer engagierten Bürgerschaft.

Meyer Burger: ab Sommer 2021 bifaciale Module aus Deutschland

Erik Pauly, Oberbürgermeister der Stadt Donaueschingen, zeigte sich erfreut, dass der Solarpark Donaueschingen-Aasen als größte Anlage dieser Art in Europa eine Vorreiterrolle einnehme.

Ebenfalls vertreten war Gunter Erfurt, CEO des Schweizer Photovoltaik-Konzerns Meyer Burger Technology AG. Er kündigte an, dass Meyer Burger ab Sommer 2021 mitten in Deutschland Solarzellen und Modulen produzieren wolle, die technologische Vorteile gegenüber herkömmlichen Produkten hätten. Sie wandelten auf der gleichen Fläche mehr Sonne in Strom um. Weil bifaciale Module auch auf der Rückseite sowie bei schwachem Sonnenlicht aktiv seien – das mache neuartige Anwendungen wie die Agro-Photovoltaik-Anlagen besonders effizient.

Im Rahmen der Einweihung präsentierten zwei Unternehmen außerdem den Einsatz der Landmaschinen zwischen den Modulreihen. Diese hätten das Gras in den Reihenzwischenräume bis auf wenige Zentimeter an die Modulreihen heran mit Hilfe modernster Fahrassistenzsysteme präzise gemäht. Zugleich hätten diese die Mahd direkt in Silageballen weiterverarbeitet. Auf diese Weise könnten laut Next2Sun über 90 % der Gesamtfläche weiterhin einer effizienten landwirtschaftlichen Nutzung dienen.

Ein Hintergrundartikel zur Agro-/Agriphotovoltaik findet sich im Bereich „Basiswissen“ auf dem Solarserver.

13.10.2020 | Quelle: Next2Sun | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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