Österreich: Regierungs-Offensive für Solarthermie-Großanlagen

Luftbild der Solarthermieanlage am Heizwerk in Graz vor StadtkulisseFoto: Austria Solar / Picfly.at Thomas Eberhard
Mit der Förderung weiterer Solarthermie-Großanlagen will die österreichische Regierung nicht nur der Umwelt helfen, sondern auch der Wirtschaft.
Mit dem COVID-Konjunkturpaket hat Österreich auch eine Offensive für Solarthermie-Großanlagen beschlossen.

Die Offensive katapultiert Österreich nach Aussage des Branchenverbandes Austria Solar „an die Weltspitze“ der Solarthermie-Länder. Dies beschleunige den Ausstieg aus fossiler Energie bei Betrieben und Fernwärme.

Wörtlich sagte Robert Kanduth, Obmann des Verbandes Austria Solar und Chef von Europas größten Kollektorhersteller Greenonetec: „Mit den Mitteln aus dem COVID-Konjunkturpaket wird ein neues Zeitalter für die Solarenergie eingeläutet, die Offensive für Solare Großanlagen katapultiert Österreich an die Weltspitze der Solarländer.“ Am Freitag haben das österreichische Klimaschutzministerium und der Klima- und Energiefonds in einer Pressekonferenz die neue Förderung präsentiert. Demnach stehen nächstes Jahr zusätzlich 15 Millionen Euro an Fördermitteln für den Ausbau von Solarwärme bei Betrieben und Fernwärme zur Verfügung.

Solare Fernwärme für alle

„Mit der Offensive sind vor allem in der Fernwärme jetzt Megawattanlagen möglich, die den Ausstieg aus fossiler Energie beim Heizen beschleunigen“, betont Kanduth. In Österreich heizt rund eine Million Haushalte mit Fernwärme, fast die Hälfte erzeugen Kraftwerken mit fossilem Erdgas. Viele Stadtwerke haben sich daher zum Ziel gesetzt, die gesamte Fernwärmeversorgung langfristig auf CO2-freie Energieträger umzustellen. Solare Fernwärme helfe somit den Energieversorgern, dieses Ziel rascher zu erreichen, betont Austria Solar.

Austria Solar betont, die Nutzung von Solarwärme im städtischen Fernwärmenetz sei seit 20 Jahren erprobt und Stand der Technik. Mit dem Fördervolumen von 15 Millionen Euro würden Investitionen von rund 100 Mio. Euro angestoßen. Da die Errichtung der Anlagen in Österreich zu 75 Prozent mit heimischer Wertschöpfung erfolge, sei die Solarthermie-Offensive ein Konjunkturmotor, der in den Regionen bei Herstellern und Handwerk wirke.

Betriebe auf Solarkurs

Auch Gewerbeunternehmen könnten von der Offensive profitieren. Sie können ihre Energieversorgung dadurch weitgehend auf Sonnenenergie umstellen, um Kosten und Emissionen zu sparen. Die Branchen, für die dies interessant ist, reichen dabei von der Betonherstellung über metallverarbeitende Unternehmen bis zu Lebensmittelindustrie und Hotellerie. „Die Betriebe werden mit der Offensive unterstützt, beim Hochfahren nach der Coronakrise in Klimaschutz zu investieren“, ist Kanduth überzeugt. Die Solaroffensive im COVID-Konjunkturpaket liefert dazu nach Ansicht von Austria Solar die richtigen Impulse, um die Wirtschaft in eine nachhaltige Zukunft zu führen.

6.12.2020 | Quelle: Austria Solar
© Solarserver / Solarthemen Media GmbH

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