EEG-Ausschreibung: Preis sinkt bei Photovoltaik und Wind

Winpark und SolarparkFoto: elxeneize (l.), Mike Fouque (r.) / stock.adobe.com
Bei den jüngsten EEG-Ausschreibungen der Bundesnetzagentur zum 1. Dezember 2020 sinkt der Durchschnittspreis für Photovoltaik auf 5,10 ct/kWh. Die Windausschreibung ist erstmals in diesem Jahr überzeichnet.

Die Bundesnetzagentur (BNetzA hat heute die Ergebnisse der technologiespezifischen EEG-Ausschreibung für Photovoltaik und für die gleichzeitige Ausschreibung für Windenergie an Land zum Gebotstermin 1. Dezember 2020 bekannt gegeben.

Ausschreibung für Solaranlagen

In der EEG-Ausschreibung für Photovoltaik zum 1. Dezember 2020 hat die BNetzA 186 Gebote mit einem Umfang von rund 936 MW empfangen. Die ausgeschriebene Menge von knapp 257 MW war somit erneut sehr deutlich überzeichnet – um den Faktor 3,6. Anders gesagt: Ohne restriktive Ausschreibungen könnte das Ausbautempo für Photovoltaik Freiflächen um ein Vielfaches höher sein.

Insgesamt erhielten laut BNetzA 45 Gebote für eine zu errichtende Solarleistung von 264 MW einen Zuschlag. 15 dieser Zuschläge entfallen auf Acker- und Grünlandflächen, wovon 13 in Bayern liegen.

Die im Gebotspreisverfahren ermittelten Zuschlagswerte liegen zwischen 4,88 ct/kWh und 5,26 ct/kWh und somit unter denen der Vorrunde. Der durchschnittliche mengengewichtete Zuschlagswert ist gesunken und liegt in dieser Runde bei 5,10 ct/kWh. In der Vorrunde lag er bei 5,23 ct/kWh.

Viele formale Fehler

42 Gebote hat die BNetzA insgesamt vom Verfahren ausgeschlossen. Laut Bundesnetzagentur waren 16 dieser Gebote verspätet eingegangen. Des Weiteren habe es eine größere Anzahl von Ausschlüssen gegeben, bei denen Bieter die zulässige Gebotsmenge von 10 MW je Projekt deutlich überschritten hatten. Die Bundesnetzagentur vermutet, dass dies auf einem Missverständnis beruht, weil Bieter sich möglicherweise bereits am künftigen EEG 2021 orientiert hätten. Mit dem EEG 2021 soll die Höchstgrenze für Solarparks in den EEG-Ausschreibungen von 10 MW auf 20 MW steigen. Allerdings ist hier laut Gesetzestext nicht der Zeitpunkt der Inbetriebnahme entscheidend, sondern der Termin der Ausschreibung.

Ausschreibung für Windenergieanlagen an Land

Im Windbereich war die Ausschreibung seit langem erstmals überzeichnet – und dies sehr deutlich. Bei einer ausgeschriebenen Menge von rund 367 MW für Windenergieanlagen wurden 96 Gebote mit einem Volumen von 657 MW eingereicht. Die BNetzA bezuschlagte davon 58 Gebote mit einem Umfang von 400 kW.

Regional betrachtet ging das größte Zuschlags-Volumen dabei an Standorte in Schleswig-Holstein (31 Zuschläge, 153.600 kW), Nordrhein-Westfalen (11 Zuschläge, 89.000 kW) und Niedersachsen (8 Zuschläge, 84.900 kW).

Die Gebotswerte der bezuschlagten Gebote reichen von 5,59 ct/kWh bis 6,07 ct/kWh. Der mengengewichtete durchschnittliche Zuschlagswert liegt bei 5,91 ct/kWh und somit unter dem der Vorrunde von 6,11 ct/kWh.

In dieser Runde wurde im Gegensatz zu den Vorrunden die Obergrenze des sogenannten Netzausgebiets in Norddeutschland vollständig ausgeschöpft. Die eingereichte Gebotsmenge für das Netzausgebiet in Höhe von 286 MW überschritt die aktuelle Grenze von 178 MW für das Netzausbaugebiet deutlich, so dass zahlreiche Bieter leer ausgingen. Mit dem EEG 2021 wird das Netzausbaugebiet Geschichte sein. Stattdessen soll eine reformierte Berechnungsformel für bessere Chancen der südlicheren Regionen bei den Ausschreibungen sorgen. Der Run auf die letzte Ausschreibung des Jahres dürfte zum Teil mit der etwas verbesserten Genehmigungssituation zu tun haben. Eine wesentlichen Rolle kommt aber auch der EEG-Novelle zu. Allein schon die Aussicht auf verschlechterte Einspeisebedingungen bei negativen Börsenstrompreisen dürfte einige Projektierer zur Eile getrieben haben.

Die nächsten Termine

Die nächste Ausschreibung für Windenergie an Land findet am 1. Februar 2021 und die nächste Ausschreibung für Solaranlagen, die nicht auf Gebäuden installiert werden, am 1. März 2021 statt. Bei beiden Ausschreibungen wird es durch die EEG-Novelle leichte Änderungen gegeben. Die erfolgreichen Gebote der Solarausschreibungen und die Zuschläge im Windbereich finden sich auf der Internetseite der BNetzA.

21.12.2020 | Quelle: Bundesnetzagentur
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