ZSW-Forscherin erhält IBA Technology Award

Dr. Margret Wohlfahrt-Mehrens im LaborFoto: ZSW/SWU, Rampant-pictures.de
Dr. Margret Wohlfahrt-Mehrens erhält den IBA-Technology-Award 2020.
Der IBA-Technology-Award geht an Dr. Margret Wohlfahrt-Mehrens vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) in Ulm.

Margret Wohlfahrt-Mehrens, leitet am ZSW die Batterieforschung. Der IBA-Technology-Award ist einer der bedeutendsten internationalen Batteriepreise. Die International Battery Association (IBA) verleiht ihn jährlich. Seit 30 Jahren entwickelt Wohlfahrt-Mehrens am ZSW fortschrittliche Batteriematerialien und Produktionsmethoden. Die Chemikerin habe mit ihrer Arbeit maßgeblich zur Weiterentwicklung der Batterietechnologie in den vergangenen Jahrzehnten beigetragen, heißt es zur Begründung. Die 63-jährige teilt sich die Ehrung mit Boryann Liaw vom US-amerikanischen Forschungsinstitut Idaho National Laboratory. Den Preis hat die IBA online im Rahmen eines Sondersymposiums verliehen.

„Über diese Auszeichnung freue ich mich sehr“, sagt Dr. Margret Wohlfahrt-Mehrens. „Sie würdigt neben meinem persönlichen Beitrag auch die kontinuierliche, erfolgreiche Arbeit, die am ZSW seit Jahrzehnten gemacht wird.“

Lithium-Ionen-Batteriematerialien im Zentrum

Mit den jährlich verliehenen IBA-Awards würdigt die Vereinigung „International Battery Materials Association (IBA)“ Menschen, die durch ihr Engagement die Weiterentwicklung von elektrochemischen Energiespeichern auf besondere Weise vorantreiben. So erhielten 2020 unter anderem die letztjährigen Chemienobelpreisträger Stanley Whittingham, John B. Goodenough und Akira Yoshino die „IBA Medal of Excellenz“ für ihre außergewöhnlichen und lebenslangen Beiträge zur Entwicklung der Lithium-Ionen-Technologie.

Margret Wohlfahrt-Mehrens forscht seit 1990 am ZSW-Standort Ulm. Die Ulmer Wissenschaftlerin erhielt den IBA-Technology-Award für herausragende Beiträge in der angewandten, industrienahen Forschung und Entwicklung von Batterien. Ihre Aktivitäten konzentrieren sich auf die Material- und Prozessentwicklung für Lithium-Ionen-Batterien und Post-Lithium-Speichersysteme, auf die Produktionsforschung und auf die Untersuchung von Alterungsmechanismen von Lithium-Ionen-Batterien.

Die für ursprünglich März 2020 geplante Tagung der internationalen Batterieforscherinnen und -forscher musste durch die aktuelle Covid-19-Situation zuerst verschoben werden und fand Ende November inklusive der Preisverleihungen online statt.

Zur Person

Neben ihrer Funktion als Leiterin der Batterieforschung im ZSW ist Wohlfahrt-Mehrens Leiterin einer Forschungsgruppe zu Batteriematerialien am Helmholtz-Institut Ulm (HIU). Sie ist außerdem Sprecherin einer weiteren Forschungsgruppe des standortübergreifenden Exzellenzclusters Post-Lithium-Storage (POLiS) sowie Mitbegründerin und Vorstandsmitglied des Zentrums für elektrochemische Energiespeicherung Ulm & Karlsruhe (CELEST). Das Zentrum für Energieforschung und Technologie (ZET) in Ulm hat sie ebenfalls mitbegründet und ist dort im Vorstand. Hinzu kommen weitere Funktionen in nationalen und internationalen Projekten und Batterienetzwerken.

Antriebstechnologien der Zukunft entwickeln

Batterien sind ein unverzichtbarer Bestandteil von Smartphones, Laptops, Elektrofahrzeugen und Speichersystemen für erneuerbaren Strom. Künftig wird der Bedarf vor allem aufgrund der Elektromobilität weltweit stark wachsen. Für die Wirtschaft erforscht und entwickelt das ZSW kostengünstige Batteriematerialien, neuartige Batteriespeichersysteme sowie die hierfür notwendigen Produktionsverfahren. Ein aktueller Schwerpunkt der Arbeiten sind Lithium-Ionen-Akkus, die entweder nur mit sehr geringen Mengen oder ganz ohne Kobalt auskommen. Kobalt ist umstritten, da der seltene Rohstoff nur in wenigen Ländern unter teilweise menschenunwürdigen Bedingungen abgebaut wird.

22.12.2020 | Quelle: ZSW
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