Helsinki Energy Challenge ist entschieden

Helsinki im AbendlichtFoto: Stadt Helsinki
Helsinki will sich künftig unter anderem mit Solarthermie und Meerwasserwärmepumpen mit Fernwärme versorgen.
Bei der Helsinki Energy Challenge gewinnt ein Konzept mit Meerwasser-Wärmepumpen, Solarthermie, Elektrokesseln und Großwärmespeichern, um das Wärmenetz bis 2035 zu dekarbonisieren.

Ein Konsortium aus international tätigen Unternehmen, Forschungsinstituten und Planungsbüros will Fernwärme mit diesem Mix nachhaltig und effizient bereit stellen. Es überzeugte die Jury der Helsinki Energy Challenge.

Helsinki will bis 2035 CO2-neutral zu werden. Um dieses Ziel zu erreichen, hat die finnische Hauptstadt im Februar 2020 beschlossen, einen Wettbewerb auszuschreiben, die Helsinki Energy Challenge. Das Ziel: ihr Wärmenetz nachhaltig zu dekarbonisieren. Am Dienstag, den 16. März, hat eine internationale Jury vier Gewinner ausgewählt, darunter als Erstplatzierten von insgesamt mehr als 250 Einreichungen das europäische Team HIVE aus. Hyvä bedeutet „gut“ auf Finnisch.

Breites Konsortium

HIVE besteht aus dem international tätigen Konzern ENGIE (FRA) und seiner Tochtergesellschaft Storengy (FRA), dem finnischen Solarkollektorhersteller SAVOSOLAR (FIN), den Technical Consultants von NEWHEAT (FRA) und PLANENERGI (DK) sowie dem österreichischen Forschungsinstitut AEE – Institut für Nachhaltige Technologien (AEE INTEC). HIVE schlägt eine Lösung für die Stadt Helsinki vor, die ein Ende der Kohleverbrennung bis 2028 bringen soll. Zudem sollen alle fossilen Brennstoffe 2035 auslaufen. Der Biomasse-Verbrauch soll außerdem auf 50 % des Bedarfs bis 2024 schrumpfen.

78 Prozent Emissionsminderung

Diese Lösung basiert sowohl auf bewährten als auch innovativen Lösungen. Eine Kombination von Meerwasser-Wärmepumpen, Solarthermie, Elektrokesseln und Großwärmespeichern soll Fernwärme nachhaltig und effizient bereit stellen. Dieses gemischte Anlagenportfolio aus ausgereiften Technologien erhöht die Zuverlässigkeit des Systems zusätzlich. Ferner tragen Optimierungs- und Digitalisierungsmaßnahmen dazu bei, das Gesamtsystem effizienter betreiben zu können. Außerdem schafft es Flexibilität sowohl im Betrieb als auch in der Planung. Dieser Plan wird die Treibhausgasemissionen um 78 Prozent reduzieren und entspricht damit den Zielen von Helsinki. Die Umsetzung des Plans über die nächsten 15 Jahre soll die lokale Wertschöpfung steigern und lokale Arbeitsplätze schaffen.

Teamarbeit

Ingo Leusbrock, Bereichsleiter „Städte & Netze“ bei AEE INTEC berichtet: „Die Zusammenarbeit in HIVE für die Helsinki Energy Challenge war für uns eine spannende Herausforderung, wo wir alle Facetten der Dekarbonisierung in einer Stadt abdecken mussten und dabei sowohl Innovation als aus Wirtschaftlichkeit adressiert haben. Unser Team war eine hervorragende Kombination aus Einzelpersonen und Organisationen mit umfangreicher Erfahrung im Energiesektor und in Entwicklung komplexer Fernwärme- und Fernkälteprojekte. Mit unserer Erfahrung und Expertise im Bereich der innovativen Fernwärmeversorgung konnten wir einen wichtigen Beitrag zu einer wirklich gelungenen Gesamtidee beitragen. Wir freuen uns sehr darauf, zu sehen, wie Helsinki eine Kombination aus dem Masterplan von HIVE und den Plänen der anderen Preisträger in die Praxis umsetzt. Wir würden uns freuen, die Reise mit der Stadt fortzusetzen, indem wir uns an der Umsetzung beteiligen.“

Die Helsinki Energy Challenge war mit insgesamt 1 Million Euro dotiert, die Preissumme für den 1. Platz für das HIVE-Konsortium beträgt 350.000 Euro. In den nächsten Wochen und Monaten wird das HIVE-Konsortium zusammen mit der Stadt Helsinki und dem dortigen Energieversorger über eine Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen diese Ideen weiter vorantreiben.

19.3.2021 | Quelle: AEE Intec | Solarserver
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