Photovoltaik und Johannisbeeren: BayWa mit neuem Projekt

Johannisbeeren im Gewächshaus unter einem PV-DachFoto: BayWa
Die Johannisbeeren fühlen sich unter dem PV-Dach wohl.
Die BayWa re hat in den Niederlanden ein weiteres Agro-PV-Projekt initiiert. Der Anbau von Johannisbeeren werde dabei durch die PV mit 1,2 MW Leistung unterstützt.

Das Münchener Unternehmen BayWa re realisiert ein Projekt mit Photovoltaik und Johannisbeeren in den Niederlanden. Wie die Firma mitteilte, sei es ihr erstes Agri-PV-Projekt für rote Johannisbeeren. Die Früchte auf dem Obsthof von Rini Kusters im niederländischen Wadenoijen seien ab sofort durch eine neue, dauerhafte Struktur geschützt. Die Agri-PV-Solaranlage mache zudem Folientunnel überflüssig. Die PV-Modulreihen böten somit idealen Schutz vor extremen Wetterereignissen. Sie sorgten ferner für ein stabileres Klima für den Anbau der Früchte bei gleichzeitiger Stromerzeugung.

BayWa r.e. und ihr niederländisches Tochterunternehmen GroenLeven haben die ursprüngliche Pilotanlage zu einer vollwertigen Solarstromquelle mit 1,2 MWp und mehr als 4.500 Solarmodulen ausgebaut. Insgesamt 4.500 Johannisbeersträucher wüchsen unter den Modulen. Der Betrieb erwarte eine Ernte von ca. 23 Tonnen Ernte pro Jahr. 

PV schützt bei schlechtem Wetter

Die Partner hatten erste Pilotuntersuchungen 2019 mit Himbeeren durchgeführt. Dabei kamen zwei Arten von PV-Modulen, darunter eine semitransparente Variante, zum Einsatz. Im Jahr 2020 weiteten sie diese Untersuchungen in Zusammenarbeit mit der Wageningen University & Research auf weitere Pilotprojekte aus. Diese sollten in erster Linie die Effizienz der Kombination von Solaranlagen mit dem Anbau verschiedener Arten von Beerenobst, einschließlich der roten Johannisbeeren von Rini Kusters, testen. Die Ergebnisse zeigten, dass die PV-Anlagen für günstigere, niedrigere Temperaturen für die Pflanzen sorgen. Ferner schützten sie diese vor ungünstigen Wetterbedingungen.

„Die Pilotprojekte waren ein echter Erfolg. Wir haben nicht nur das Klima unter den Modulen überwacht, sondern auch den allgemeinen Zustand der Pflanzen und das Wachstum der Kulturen beobachtet.“ Darüber freut sich Stephan Schindele, Product Manager Agri-PV bei BayWa.

„Mit unserer 2,67 MWp-Himbeerfarm-PV-Anlage in Babberich haben wir 2020 bereits eine der größten und technisch ausgereiftesten ‚Fruitvoltaic‘-Lösungen in Europa geschaffen. Wir freuen uns sehr, diese fantastische Reise fortzusetzen und unsere Bemühungen belohnt zu sehen, indem wir mit einer neuen Beerensorte in Wadenoijen ein neues Kapitel für Agri-PV aufschlagen.“  

Die Agri-PV-Anlage erzeugt nun saubere, erneuerbare Energie, aber die Tatsache, dass sie Schutz vor Hagel, Starkregen und extremer Hitze bietet, ist ein weiterer, echter Mehrwert für die Landwirte.

„Wetterextreme werden immer häufiger, und sie sind schädlich für die Pflanzen. Die Entwicklung von Pilzen auf den Früchten aufgrund eines zu nassen Klimas zum Beispiel ist ein Problem, das immer öfter auftritt“, sagt Rini Kusters und erklärt weiter: „Am heißesten Tag im letzten Jahr war es unter den PV-Modulen 10 Grad kühler. Am nassesten Tag blieben die Pflanzen trocken. Agri-Photovoltaik ist eine Technologie, an die ich wirklich glaube.“

Weitere Projekte mit 35 MW

BayWa r.e. plant derzeit gemeinsam mit Birnen-, Apfel- und anderen Obstproduzenten weitere Agri-PV-Projekte in Europa mit einer Gesamtleistung von 35 MWp bis 2022.

30.3.2021 | Quelle: BayWa re | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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