Anlage zur Verflüssigung von Biomethan genehmigt

Biogasanlage vor blauem HimmelFoto: Konrad Steininger, www.stock.adobe.com
Bis 2022 will eine Projektgesellschaft eine Anlage zur Verflüssigung von Biomethan zu LNG für den Einsatz im Verkehr in Betrieb nehmen.

Aternoll, Erdgas Südwest und bmp Greengas wollen eine Anlage zur Verflüssigung von Biomethan zu Liquified Natural Gas (LNG) bauen. Dieses soll vor allem in Verkehr, Transport und Logistik eingesetzt werden. Nun haben die erforderlichen Gremien zugestimmt. Damit ist der Startschuss für den Bau einer der bundesweit ersten Biomethanverflüssigungsanlagen gefallen.

Projektgesellschaft gegründet

Die Basis der Zusammenarbeit bildet eine Projektgesellschaft. An dieser halten der Tankstellenbetreiber Alternoil und der Energiedienstleister Erdgas Südwest jeweils 50 Prozent der Anteile. „Der Schwerlastverkehr muss einen aktiven Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele leisten. Das gelingt langfristig mit Bio-LNG. Deswegen stellen wir als Tankstellenbetreiber und LNG-Logistiker bis 2022 zunehmend auf Bio-LNG um“, sagt Jürgen Muhle für die Holding der Alternoil.

„Grüne Gase machen schon heute einen Unterschied, wenn die Prozesse von der Herstellung über die Weiterverarbeitung und Nutzung effizient gestaltet werden“, sagt Ralf Biehl, einer der Geschäftsführer von Erdgas Südwest.

Inbetriebnahme voraussichtlich Ende 2022

Die Anlage ist eine der ersten in Deutschland und soll bis Ende 2022 in Betrieb gehen. Ab diesem Zeitpunkt liefert bmp greengas, ein Tochterunternehmen der Erdgas Südwest, das erforderliche Biomethan. Die Anlage verflüssigt das Gas zu Bio-LNG. Im Anschluss bietet es die Alternoil bundesweit als emissionsarmen Kraftstoff für Lkw an ihren Tankstellen an. Laut der Deutschen Energie-Agentur (dena) kann die Verflüssigung von Biomethan zu Bio-LNG die Emissionen um bis zu 77 Prozent in Bezug auf das CO2-Equivalent senken. Der genaue Wert hängt von Fahrzeugtechnologie und Effizienz der Vorkette ab.

Damit setzen die Projektpartner auch die Erneuerbare-Energien-Richtlinie RED II um, die bis 2030 14 Prozent erneuerbare Energien im Straßenverkehr vorsieht. „Nachhaltiges Biomethan, wie es die RED II für den Verkehr verlangt, ist sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich interessant. Dennoch wird der Ausbau politisch noch zu wenig gefördert. Im starken Verbund mit unseren Partnern nehmen wir das nun selbst in die Hand“, konstatiert Matthias Kerner, Geschäftsführer der bmp Greengas.

Der Verkehr verbraucht mehr als 25 Prozent der genutzten Energie weltweit. Experten rechnen damit, dass der globale Bedarf an Energie noch einmal steigen wird – allein bis 2040 voraussichtlich um weitere 30 Prozent. Auf diese Weise steigt auch der CO2-Ausstoß für das Bewegen von Menschen und Waren. Im Vergleich zu herkömmlichem Diesel verursacht Bio-LNG nicht nur weniger CO2, sondern auch weniger Stickoxide und Feinstaub.

12.4.2021 | Quelle: Aternoil, Erdgas Südwest, bmp Greengas | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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