Gebäude-Allianz fordert Sofortprogramm Klimaschutz im Gebäude

Zu sehen sind die Logos der Organisationen in der Gebäude-Allianz, diese fordert ein Sofortprogramm Klimaschutz im Gebäude.Grafik: Gebäude-Allianz
Bündnispartner der Gebäude-Allianz
Gemeinsam mit der Gebäude-Allianz fordert der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft (BNW) intensive Maßnahmen zum klimagerechten und sozialen Umbau der Energieversorgung in Wohnhäusern und bei gewerblichen Flächen.

„Die Gebäudewirtschaft ist eines der Sorgenkinder der deutschen Klimaschutzbemühungen. Hier gibt es seit einem Jahrzehnt praktisch keinen Fortschritt“, kritisiert BNW-Geschäftsführerin Katharina Reuter. Darum engagiert sich der Verband in der Gebäude-Allianz, die ein Positionspapier zum Sofortprogramm Klimaschutz im Gebäude vorgelegt hat. Darin zeigt sie die notwendigen Maßnahmen und Weichenstellungen auf, um den Sektor verlässlich auf Kurs Richtung Klimaneutralität zu bekommen.

Dazu zählen:
  • Mindeststandards für energetisch schlechteste Bestandsgebäude (MEPS) einführen und Neubau-Anforderungen weiterentwickeln. Sozialverträglichkeit durch geänderte Umlagen und staatliche Förderung sicherstellen.
  • Förderlandschaft und Regulierung ergebnisorientiert und bedarfsgerecht ausgestalten. Förderung und das Ordnungsrecht viel stärker auf nachgewiesene Ergebnisse ausrichten, um einen optimalen Betrieb von Immobilien und damit niedrige Betriebskosten für die Nutzer*innen in der Praxis zu erreichen.
  • Fossilen Lock-in im Heizungssektor vermeiden und efficiency first konsequent umsetzen. Die klimafreundliche Technik steht bereit. Heute sollte niemand mehr in die Falle tappen, aus Gründen mangelnder Informationen oder falscher Beratung eine Gas- oder Ölheizung einzubauen und damit hohe CO2-Emissionen für 20 Jahre festzuschreiben.
  • Wirksame CO2-Bepreisung. Die CO2-Bepreisung muss so weit ansteigen, dass Klimaschutz wirtschaftlich ist. Gleichzeitig CO2-Kosten für jede Einzelne und jeden Einzelnen individuell spürbar erstatten.
  • Öffentliche Hand im ganzen Gebäude-Lebenszyklus zum Vorbild machen. Sie muss zeigen, dass Klimaneutralität möglich ist. Mit der Vorgabe „Klimaneutralität“ für den Neubau ab 2023 und einer jährlichen Sanierungsrate von 3% (gegenüber heute 1%).
Sofortprogramm Klimaschutz im Gebäude notwendig

„Im Gebäudesektor müssen etliche gordische Knoten durchschlagen werden. Sowohl das Mieter-Vermieter Dilemma wurde von der jetzigen Bundesregierung nicht gelöst. Als auch die flexible Nutzung von Wohnraum je nach Lebensphase wurde bisher nicht entschlossen adressiert“, so Reuter. Von der kommenden Bundesregierung erwarte sie darum ein „Sofortprogramm Klimaschutz im Gebäude“, das nicht nur den Klimaschutz in diesem lange vergessenen Sektor anschieben sondern auch hohe, nachhaltige Investitionen in Deutschland auslösen würde.

Öl- und Gasheizungen waren laut Angaben des Ifeu-Instituts allein 2019 für etwa 122 Millionen Tonnen CO2-Emissionen verantwortlich. Etwa die Hälfte des gesamten Energiebedarfs nutzen wir demnach für Wärme. „Die Bedeutung des Gebäudesektors ist überragend. Nur mit Klimaschutz bei Wohnungen und Industriegebäuden ist Klimaneutralität in Deutschland möglich“, betont Reuter.

Das vollständige Positionspapier zum Sofortprogramm Klimaschutz im Gebäude ist unter diesem Link zu finden.

20.5.2021 | Quelle: BNW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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