Trend-Index zeigt gute Stimmung in der Windenergie

Grafik zu Trends in der WindenergieGrafik: wind:research
In aller Welt steigt die Stimmung in der Windenergie-Branche - auch Deutschland holt auf.
In seiner siebten Auflage verzeichnet der Windenergy trend:index seine bisher besten Werte für die Stimmung in der internationalen Windenergie-Branche. Insbesondere die langfristigen Marktaussichten tragen zu einer guten Bewertung in der Onshore- und Offshore-Windindustrie bei.

Die Coronakrise scheint der guten Stimmung in der Windenergie nur wenig anhaben zu können, zeigt der Trend-Index: Etwa 70 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass die Corona-Pandemie neutrale oder sogar positive bis sehr positive Auswirkungen auf die Windindustrie haben wird. Der Anteil der Befragten, die eine negative oder sehr negative Auswirkung befürchten, ist im Vergleich zum Herbst 2020 zurückgegangen.

Besonders gut stehen im Trend-Barometer der Windenergie die Märkte in Europa und Nordamerika da, die ihre Positionen deutlich ausbauen können. Auch Deutschland kann den Trend der letzten Umfragen fortsetzen und erhält bei den Entwicklungsaussichten der Windbranche seine beste Bewertung seit Beginn des WEtix.

Der Windenergy trend:index (WEtix) erscheint seit 2018 halbjährlich. Herausgeber des Trendbarometers ist die Messe Windenergy Hamburg in Zusammenarbeit mit wind:research, einem führenden Marktforschungsinstitut für Windenergie. Seit Beginn der Umfragen haben mehr als 8.000 Personen teilgenommen und ihre Einschätzung zu den Entwicklungen der weltweiten On- und Offshore-Windindustrie abgegeben.

Onshore ist gut, Offshore noch besser

Die Teilnehmer bewerten die aktuelle Marktsituation der Onshore-Windindustrie für alle Regionen zunehmend positiv. Asien und Nordamerika verzeichnen die besten Ergebnisse. Auch die Zukunftsaussichten des Onshore-Windmarkts sind für alle Regionen sehr gut. Die untersuchten Märkte außerhalb Europas erreichen teilweise neue Bestwerte.

Für die Offshore-Windindustrie wird diese positive Entwicklung sogar noch überboten. Nordamerika verzeichnet eine neue Bestmarke. Die Zukunft der Offshore-Windindustrie wird auch in anderen Märkten sehr positiv eingeschätzt: Asien, Europa und Nordamerika liegen hier fast gleichauf nahe der bisherigen Spitzenpositionen.

Große Sprünge: Offshore in Europa und USA

Einige Entwicklungen fallen besonders ins Auge, erklärt wind:research. In Europa ist die Stimmung laut Umfrage so gut wie noch nie seit der Durchführung des WEtix – und das mit einem deutlichen Zuwachs. Im Offshore-Windmarkt sticht heraus, dass die Werte in zwei Jahren nahezu das in der Umfrage mögliche Optimum erreichen. Und auch in Nordamerika ist der Sprung besonders deutlich: Die Teilnehmer bewerten die aktuelle Situation im Onshore-Windmarkt mehr als doppelt so positiv wie noch Ende 2020, im Offshore-Windmarkt verdreifacht sich der positive Eindruck sogar.

Windkraft in Deutschland: Trend nach oben

Nach den teilweise extremen Negativwerten im vierten Quartal 2019 hat sich die Stimmung auch in der deutschen Windindustrie aufgehellt. Die Werte für die aktuellen Marktsituation in der deutschen Onshore-Windindustrie nähern sich langsam wieder dem positiven Bereich. Die Offshore-Branche erlebt bereits seit drei Umfragen einen Aufwärtstrend und ist wieder im Plus. Für die deutsche Marktsituation in zwei Jahren vergeben die Umfrageteilnehmer sowohl bei der Onshore- als auch der Offshore-Windindustrie die besten Werte seit Beginn des WEtix.

Windenergie-Branche hofft auf Grünen Wasserstoff

Für die kommenden Jahre erwarten die Umfrageteilnehmer neue Potenziale durch grünen Wasserstoff, Digitalisierung und neue Technologien. Für über 70 % der Befragten gibt es eine mittlere bis sehr hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Produktion von grünem Wasserstoff in den nächsten drei Jahren eine wesentliche Rolle für die Windenergie spielen wird. Das ist etwas mehr als in der vorigen Umfrage. Die Erwartungen an Optimierungspotenziale durch die Digitalisierung erhöhen sich leicht, im Offshore-Sektor etwas mehr als in der Onshore-Windenergie. Die Stimmung bezüglich möglicher Einsparpotenziale durch neue Technologien bleibt im mittleren bis hohen Bereich. Hier liegt Offshore- deutlich vor Onshore-Windenergie.  

BWE: Signal an nächste Bundesregierung

Der BWE nimmt die Umfrage zum Anlass, um eine entschlossenere Politik für die Energiewende zu fordern. „Die Erwartungen sind ein klares Signal an die Regierungspartner der nächsten Koalition im Bund. Die nächste Koalition wird sich nicht mehr drücken können. Sie muss mit einer Roadmap von Anfang an voll durchstarten“, sagt Hermann Albers, Präsident des Bundesverband Windenergie. Man brauche mindestens zwei Prozent der Fläche in jedem Bundesland und schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren.

8.6.2021 | Quelle: wind:research, BWE | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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