400.000 Euro Förderung für Agri-PV bei Gewürzhersteller

getrocknete Kräuter in einer BoxFoto: stock.adobe.com / © Belish
Der Strom aus der Agri-PV-Anlage soll u.a. zum Trocknen von Kräutern dienen.
Der Gewürzhersteller Steinicke im niedersächsischen Lüchow bekommt vom Bundesumweltministerium eine Förderung von mehr als 400.000 Euro für seine Agri-Photovoltaik-Anlage.

Die Förderung für das Agri-PV-Projekt stammt aus dem Umweltinnovationsprogramm. Mit diesem fördert das BMU die erstmalige großtechnische Umsetzung von innovativen Technologien. Voraussetzung ist, dass die Projekte über den Stand der Technik herausgehen und Demonstrationscharakter haben.

Die Agri-Photovoltaik-Anlage soll dank der bifacialen Module jährlich 756.000 kWh Solarstrom erzeugen. Das sind zehn Prozent mehr als mit einer konventionellen Solaranlage gleicher Leistung. Den Strom will Steinicke für den Eigenbedarf nutzen. Das Unternehmen trocknet Kräuter und Gemüse.

Mehrfachnutzung durch Agri-PV hat viel Zukunftspotenzial

Den Bescheid für die Förderung der Agri-PV-Anlage übergab Umwelt-Staatsekretär Jochen Flasbarth persönlich. Er begrüßt den kreativen Umgang mit Nutzungskonflikten angesichts knapper Flächen. Um die Klimaneutralität 2045 zu erreichen, seien deutlich mehr erneuerbare Energien nötig. Die Mehrfachnutzung habe daher viel Zukunftspotenzial. „Bei dem Vorhaben der Steinicke GmbH wird die Agro-Photovoltaik erstmals in großtechnischem Maßstab umgesetzt. Das ist eine Win-Win-Situation für das Klima, für eine zukunftsfähige Landwirtschaft und die Lebensmittelerzeugung“, sagte Flasbarth.

Die Agri-PV-Anlage soll auf einer höheren Aufständerung stehen als konventionelle Solaranlagen. Auch die Reihenabstände zwischen den einzelnen Modulen sollen größer ausfallen. So soll es möglich sein, die Fläche auch mit landwirtschaftlichen Maschinen zu nutzen. Dabei sollen auch neue  Anbauverfahren zum Einsatz kommen.

Die Module beschatten den darunter liegenden Boden. Das vermindert die Verdunstung und somit den Wasserverbrauch. Auch die Erosion soll geringer sein. Unterhalb der PV-Anlage entstehe so eine Bodenstruktur mit günstigem Mikroklima. Das trage zu einer umwelt- und klimafreundlichen Landwirtschaft bei.

Agri-PV-Projekte nehmen seit einiger Zeit deutlich zu. Ein weiteres aktuelles Beispiel ist ein Gewächshaus für Beeren in Nordrhein-Westfalen.

11.6.2021 | Quelle: BMU | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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