Siemens plant 200-MWh-Speicher in Bayern

Zu sehen ist die Unterzeichnung der Absichtserklärung für den Lithium-Ionen-Batteriespeicher mit 200 Megawattstunden Speicherkapazität, den Siemens Smart Infrastructure in Wunsiedel errichten soll.Foto: Siemens / Erich Malter
Unterzeichnung der Absichtserklärung zur schlüsselfertigen Errichtung eines Batteriespeichers.
Der Energieversorger Zukunftsenergie Nordostbayern GmbH will regional erzeugten Strom aus erneuerbaren Energien speichern. Dafür soll Siemens einen Lithium-Ionen-Batteriespeicher mit 200 Megawattstunden Speicherkapazität liefern.

Siemens Smart Infrastructure und die Zukunftsenergie Nordostbayern GmbH (ZENOB) haben eine Absichtserklärung zur schlüsselfertigen Errichtung eines Batteriespeichers mit einer Leistung von 100 Megawatt in Wunsiedel unterzeichnet. Die Anlage mit einer Speicherkapazität von 200 Megawattstunden soll zur Nutzung überschüssiger erneuerbarer Energie beitragen und Bedarfsspitzen im Stromnetz abdecken. Der 5.000 Quadratmeter große Stromspeicher kann rechnerisch 20.000 Durchschnittshaushalte ein Jahr lang mit Strom versorgen. Der Lithium-Ionen-Batteriespeicher kommt vom Hersteller Fluence, einem Joint Venture von Siemens und AES. Siemens übernimmt die Projektleitung inklusive eines technischen Umsetzungskonzepts, sowie den Bau einer Mittelspannungsschaltanlage und die Hochspannungsnetzanbindung. Des Weiteren sieht die Absichtserklärung unter anderem vor, ein Finanzierungskonzept zu erarbeiten.

Siemens Smart Infrastructure leitet Speicher-Projekt

In dem geplanten Speichersystem können große Mengen grünen Stroms ein- und ausgespeichert werden, die man somit nicht mehr abregeln muss. Denn teure, lastbedingte Spitzenlasten lassen sich vermeiden, weil sie sich über den Speicher abfedern lassen. „Davon profitiert auch der vorgelagerte Netzbetreiber, weil er dadurch mehr Flexibilität zum Ausgleich von Spannungsschwankungen erhält, die durch den Ausbau der erneuerbaren Energieerzeugung vermehrt auftreten“, sagt Bernd Koch, Cheftechnologe Energy Performance Services bei Siemens Smart Infrastructure, Deutschland.

Für den Netzbetreiber verspricht die Lösung eine wesentliche Entlastung. „Das Ein- und Ausschalten der großen Industrieanlagen im Netzgebiet braucht sehr viel Strom“, sagt Siemens-Projektleiter Andreas Schmuderer. „Dafür musste der Netzbetreiber bisher erhebliche Reserven vorhalten. Fallen diese in Zukunft weg, birgt dies ein großes Potenzial zur Reduzierung der Kohlendioxidemissionen auf dem lokalem Energiemarkt.“

Die Unterzeichnung der Absichtserklärung zeige laut Thomas Schwarz und Stefan Göcking, Bürgermeister der Städte Kirchlamitz und Arzberg, die zu den Gründern der ZENOB gehören, was man erreichen könne, wenn man Ziele konsequent verfolgt. Wunsiedels Bürgermeister Nicolas Lahovnik ist von der Dynamik begeistert: „Anfang Juli haben wir die Weichen gestellt und heute haben wir bereits den Zug aufs Gleis gebracht. Mit Siemens als Partner nehmen wir sicher auch schnell Fahrt auf. Weiter so!“

19.7.2021 | Quelle: Siemens | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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